Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, einseitig bedruckt, Note: 1,0, Technische Universität Chemnitz, Veranstaltung: Hauptseminar: Probleme nationalsozialistischer Herrschaft in Europa, 21 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Russland Feldzug offenbarte eine völlig neue Dimension des Krieges. Hitlers Krieg galt nunmehr der Vernichtung des Erzfeindes des deutschen Volkes - dem jüdischen Bolschewismus. Die Juden mussten dazu endgültig in Europa ausgemerzt werden. Zugleich war damit das Ziel des blockadefesten Europas mit seiner deutsch beherrschten Großraumwirtschaft verbunden. Mit den Ressourcen des besetzten Europas wäre die deutsche Kriegsmaschinerie nach Hitlers Vorstellungen unbesiegbar gewesen. Die Verwirklichung der neuen deutschen Ordnung war einzig und allein mit kriegerischen Mitteln möglich. Letztlich wäre das die Chance gewesen auch Kriege gegen Kontinente führen zu können. Die Aufteilung der Welt war zumindest im Geiste längst beschlossen. Die Größe des russischen Raumes wurde zum Problem, dass nicht ohne Einschränkungen der nationalsozialistischen Ideologie zu lösen war. Der prophezeite Zerfall der Sowjetunion, die dem deutschen Ansturm angeblich nichts entgegenzusetzen hatte, trat nicht ein.
Eine effektive Großraumwirtschaft bzw. eine europäische Wirtschaftspolitik stand zumindest in der Kriegsphase im Widerspruch zu den rassenpolitischen Plänen der Nationalsozialisten. Die tatsächliche Wirtschaftspolitik in den besetzten Gebieten der Sowjetunion war durch Macht- und Kompetenzgerangel, widersprüchliche und gegenläufige Anweisungen, mangelndes Personal, Diensteifer und Günstlingsstreben, bloßem Überlebenskampf und gewissenloser Rassenvernichtung gekennzeichnet. Am stärksten traten diese Widersprüche bei der Okkupation Weißrusslands auf. Um eine Unterscheidung zwischen den Großrussen und den Weißrussen vornehmen zu können, besannen sich die Nationalsozialisten auf eine alte Form des Wortes Russland Ruthenien. Aus Weißrussland wurde schließlich Weißruthenien. Welche Institutionen konkurrierten in Weißruthenien miteinander? Welche Ziele verfolgten sie? Welchen Einfluss hatte die Partisanenbewegung auf das Scheitern der Besatzungspolitik?
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Eine effektive Großraumwirtschaft bzw. eine europäische Wirtschaftspolitik stand zumindest in der Kriegsphase im Widerspruch zu den rassenpolitischen Plänen der Nationalsozialisten. Die tatsächliche Wirtschaftspolitik in den besetzten Gebieten der Sowjetunion war durch Macht- und Kompetenzgerangel, widersprüchliche und gegenläufige Anweisungen, mangelndes Personal, Diensteifer und Günstlingsstreben, bloßem Überlebenskampf und gewissenloser Rassenvernichtung gekennzeichnet. Am stärksten traten diese Widersprüche bei der Okkupation Weißrusslands auf. Um eine Unterscheidung zwischen den Großrussen und den Weißrussen vornehmen zu können, besannen sich die Nationalsozialisten auf eine alte Form des Wortes Russland Ruthenien. Aus Weißrussland wurde schließlich Weißruthenien. Welche Institutionen konkurrierten in Weißruthenien miteinander? Welche Ziele verfolgten sie? Welchen Einfluss hatte die Partisanenbewegung auf das Scheitern der Besatzungspolitik?
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