Die Auseinandersetzung mit der Medizin und mit dem Gesundheitssystem während der Zeit des Nationalsozialismus war in Österreich bis Ende der 1970er Jahre ein kaum berührtes Thema. Mit aller Deutlichkeit wurde jedoch in den letzten Jahrzehnten durch viele Arbeiten aufgezeigt, wie tiefgreifend die Medizin in die Verbrechen des Nationalsozialismus involviert war. Das vorliegende Buch befasst sich mit drei thematischen Hauptsträngen, erstens mit dem Kärntner Gesundheitssystem der NS-Zeit, zweitens mit den systematisch durchgeführten Medizinverbrechen der Klagenfurter psychiatrischen Anstalt und drittens auf Basis organisations- und emotionssoziologischer Konzepte mit der Frage, wie es dem medizinischen Personal möglich war, solch gravierende Verbrechen an den ihnen anvertrauten Patienten und Patientinnen zu begehen.
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