Der Katalog dokumentiert die in der Kreisgalerie Schloss Meßkirch von Juli bis Oktober 2020 zu sehende Ausstellung "NS-Unrecht und Widerstand im Spiegel der Kunst". Eine Künstlerin und vier Künstler setzen sich in insgesamt 94 Arbeiten bildnerisch mit NS-Opfern und Widerstandskämpfern mit biografischem Bezug zum Landkreis Sigmaringen auseinander: Sophie Scholl, die 1941 einen sechsmonatigen Reichsarbeitsdienst in Krauchenwies leistet, dem am Aufstand von 20. Juli 1944 beteiligten Rechtsanwalt Reinhold Frank aus Bachhaupten, der ihrer Heimat beraubten jüdischen Familie Frank aus Sigmaringen, den 1940/41 als "lebensunwert" ermordeten 90 Psychiatriepatienten aus Sigmaringen, den polnischen Zwangsarbeitern Mirtek Grabowski und Jan Kobus, die 1941 in Ruschweiler und Pfullendorf für ihre als "Rassenschande" kriminalisierte Liebe zu einheimischen Frauen umgebracht wurden. Die Kunstschaffenden stellen mit ihren Arbeiten höchst aktuelle Fragen an die Gesellschaft, ihre Erinnerungskultur und die daraus abgeleiteten Maßstäbe für ein humanes Handeln in der Gegenwart: Erinnerung ist nichts Statisches und Endgültiges, sondern muss immer wieder neu verhandelt werden.