Die Arbeitskraft von Zivilisten aus allen Teilen Europas trug wesentlich zur Kriegsführung des Dritten Reiches 1939-1945 bei. Im Rahmen des nationalsozialistischen Reichseinsatzes wurden auch für die Arbeit in Wien Tausende von Menschen rekrutiert anfangs auf freiwilliger Basis, zunehmend aber mit Zwangscharakter. Auf dem Höhepunkt der Entwicklung waren mehr als 120.000 ausländische ZivilarbeiterInnen auf dem Gebiet des damaligen Groß-Wien beschäftigt, zum Großteil im stark expandieren Rüstungssektor. Dass die örtliche Industrie Hitlers Krieg mit einem stetig steigenden Ausstoß von Waffen unterstützen konnte und dabei gute Geschäfte machte, verdankte sie der rücksichtslosen Ausbeutung ihrer fremdvölkischen Belegschaft. Robert Bugl und Andreas Grabenschweiger legen erstmals einen Überblick zur Geschichte ziviler ausländischer Arbeitskräfte in der Wiener Rüstungsindustrie vor und verorten die lokalen Verhältnisse im Rahmen der wissenschaftlichen Forschung zur NS-Zwangsarbeit