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Lange Zeit gehörte das Trinken so selbstverständlich zu Daniel Schreibers Leben wie die Arbeit. Manchmal fragte er sich, ob er nicht dabei war, eine Schwelle zu übertreten, doch meistens war die Rechtfertigung so griffbereit wie das nächste Glas Wein. Bis ihm irgendwann klar wurde, dass er längst dabei war, sein Leben zu zerstören - und sich Hilfe suchte. Mit großer Aufrichtigkeit und literarischer Kraft erzählt Schreiber von den Mechanismen der Selbsttäuschung, die es so vielen Menschen erlauben, ihr Alkoholproblem zu ignorieren. Und er fragt, warum sich eine Gesellschaft eine Droge gestattet…mehr

Produktbeschreibung
Lange Zeit gehörte das Trinken so selbstverständlich zu Daniel Schreibers Leben wie die Arbeit. Manchmal fragte er sich, ob er nicht dabei war, eine Schwelle zu übertreten, doch meistens war die Rechtfertigung so griffbereit wie das nächste Glas Wein. Bis ihm irgendwann klar wurde, dass er längst dabei war, sein Leben zu zerstören - und sich Hilfe suchte. Mit großer Aufrichtigkeit und literarischer Kraft erzählt Schreiber von den Mechanismen der Selbsttäuschung, die es so vielen Menschen erlauben, ihr Alkoholproblem zu ignorieren. Und er fragt, warum sich eine Gesellschaft eine Droge gestattet und dann diejenigen stigmatisiert, die damit nicht umgehen können.
Autorenporträt
Daniel Schreiber, geboren 1977, ist Schriftsteller, Übersetzer und Kolumnist bei WELTKUNST und ZEIT am Wochenende. Mit seinen hochgelobten und vielgelesenen Büchern Nüchtern (2014) und Zuhause (2017) hat er eine neue Form des literarischen Essays geprägt. Sein Buch Allein (2021) stand monatelang auf der SPIEGEL-Bestseller und Sachbuch-Bestenliste und war auch international ein großer Erfolg. Er lebt in Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Mutig findet Andrea Roedig dieses Buch des Journalisten Daniel Schreiber, der darin offen und bescheiden seinen Weg in den Alkoholismus schildert. Wenn Schreiber seine anfänglichen Strategien des Selbstbetrugs schildert, erkennt Roedig die Perfidie einer Sucht, die einen in dem Irrtum halte, frei von ihr zu sein. Etwas skeptisch bleibt die Rezensentin, wenn Schreiber den Alkoholismus als eine neurologische Krankheit darstellt, gegen die nicht genug unternommen würde, oder wenn er den Alkohol als Schmiermittel der Arbeitsgesellschaft beschreibt (wo einen doch Nüchternheit, Sport und Gemüse viel leistungsfähiger halten). Das wird Roeding dann zu bekenntnishaft und vereinnahmend.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein beeindruckender Text über die eigene Alkoholsucht, ein Essay in seiner schönsten Form: erzählend und dabei über das, was er erzählt, reflektierend, schonungslos autobiografisch und trotzdem nie Nabelschau." Daniel Schreiber, Süddeutsche Zeitung, 18.02.17

"Das vielleicht größte Verdienst Daniel Schreibers ist es, das Schweigen über den Alkoholismus auf sehr unaufdringliche Weise zu brechen, ohne jedoch die Schwere des Themas zu verleugnen. Stimmen wie seine, unaufgeregt, informativ und glaubhaft, werden dringend benötigt." Tabea Soergel, Deutschlandfunk 18.02.15

"Keine Betroffenheitsprosa, sondern eine kluge Reflexion über unseren Umgang mit dem Alkohol." Julia Westlake, NDR Kulturjournal, 19.01.15

"Es ist brillant, klug, eine Lektürefreude und es ist zum Glück ohne missionarischen Eifer geschrieben." Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur, 30.12.14

"Daniel Schreibers Essay ist ein großes Glück. ... Er mischt die Beschreibung persönlicher Erfahrungen mit kulturellen Exkursen. Er erläutert die Psychologie der Sucht, streut soziologische Betrachtungen ein, widmet sich dem stillen Erfolg der Süchtigen-Gesprächsgruppen, die ihm geholfen haben, trocken zu bleiben. Aber eigentlich ist 'Nüchtern' die Geschichte einer gescheiterten Liebe. Viele Leser werden sich darin wiederfinden." Tobias Rapp, Der Spiegel, 27.10.14

"Ein ebenso energischer wie ehrlicher Essay. ... Dieses Buch umgibt etwas Besonderes. Man liest es mit großer Spannung. Man liest es mit dem Eindruck, einen Erkenntnisraum zu betreten, der bis dahin im Halbdämmer lag und den Daniel Schreiber ausleuchtet. ... Die eigentliche Stärke liegt in der Haltung, die dieser Essay einnimmt: der menschlichen Haltung gegenüber der menschlichen Schwäche." Ursula März, Die Zeit, 30.10.14

"Ein mutiges Buch. Mutig ist es in der Selbstoffenbarung, aber auch in seiner Bescheidenheit." Andrea Roedig, Neue Zürcher Zeitung, 04.10.14

"Daniel Schreiber ist etwas Außerordentliches gelungen. Er hat ein schönes Buch über ein schambesetztes Thema geschrieben: die Alkoholabhängigkeit. Er beschreibt, welche Funktion der Alkohol in unserem sozialen Leben hat, und welche Bedeutung er für einen Menschen haben kann. Dieser Mensch ist er selbst, doch was er preisgibt, ist nicht bekenntnishaft, sondern gesellschaftlich relevant." Susanne Lenz, Frankfurter Rundschau, 09.11.14

"Wer sich für das neue Jahr vornimmt, weniger Alkohol zu trinken und ahnt, dass es schwer werden könnte, sollte dieses Buch lesen. Es ist brillant, klug, eine Lektürefreude und es ist zum Glück ohne missionarischen Eifer geschrieben." Annemarie Stoltenberg, NDR kultur, 30.12.14

"Mich haben sofort zwei Dinge in Bann gezogen: Erstens: Schreibers literarische Kraft. Und zweitens sein schonungsloser Blick auf die Mechanik der eigenen Sucht." Cornelia Kazis, SRF 2 Kultur, 29.08.14
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