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Im Zentrum des Doppelbandes 5/6 der Reihe "Nietzscheforschung" stehen Beiträge der 6. und 7. Nietzsche-Werkstatt in Schulpforta zu den Themen "Der Leib ist eine große Vernunft - Die Aktualität der Philosophie der Leiblichkeit Friedrich Nietzsches" (1997) und "Friedrich Nietzsche und die Kritische Theorie" (1998) sowie des Dortmunder Nietzsche-Kolloquiums "denn ich liebe es schreibend zu denken. Der junge Nietzsche (1844-1864)". Anlässlich der Verleihung des Nietzsche-Preises 1998 des Landes Sachsen-Anhalt gehaltene Reden eröffnen den Band. Weitere Aufsätze thematisieren unterschiedliche…mehr

Produktbeschreibung
Im Zentrum des Doppelbandes 5/6 der Reihe "Nietzscheforschung" stehen Beiträge der 6. und 7. Nietzsche-Werkstatt in Schulpforta zu den Themen "Der Leib ist eine große Vernunft - Die Aktualität der Philosophie der Leiblichkeit Friedrich Nietzsches" (1997) und "Friedrich Nietzsche und die Kritische Theorie" (1998) sowie des Dortmunder Nietzsche-Kolloquiums "denn ich liebe es schreibend zu denken. Der junge Nietzsche (1844-1864)". Anlässlich der Verleihung des Nietzsche-Preises 1998 des Landes Sachsen-Anhalt gehaltene Reden eröffnen den Band.
Weitere Aufsätze thematisieren unterschiedliche Problemkomplexe der Philosophie Nietzsches: Ökologie, Ästhetik, Kulturkritik, Theorien der Geschlechterdifferenz und Fragen politischer und literarischer Rezeption.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.08.2004

Kant überwunden!
Nietzsche - Aufklärer oder nicht?
Irgendwann im Sommer oder Herbst 1884, während er am „Zarathustra” arbeitet, notiert Friedrich Nietzsche: „Kant überwunden”. Zur gleichen Zeit proklamiert er eine „neue Aufklärung”, in welcher der „Wille zur Unwissenheit” gegen Kants Aufruf an seine Zeitgenossen steht, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen. Zwischen Nietzsches Selbststilisierung als Freigeist, der die Lügen von Moral und Religion entlarvt, und seiner beißenden Kritik an den Selbstgewissheiten des 19. Jahrhunderts bleibt der Forschung breiter Raum, sich Fragen zu stellen wie: „Nietzsche: Radikalaufklärer oder radikaler Gegenaufklärer?” Ihr ist ein Tagungsband in der Reihe „Nietzscheforschung” gewidmet (hg. von Renate Reschke, Akademie Verlag, Berlin 2004, 376 S., 74, 80 Euro).
Allerdings überschneiden sich in dieser Fragestellung mehrere Problemlagen, die in nicht wenigen Beiträgen entweder zu umständlichen Abgrenzungen nötigen oder unglücklich miteinander kollidieren. Nietzsches Verhältnis zur historischen Epoche der Aufklärung ist eine Sache, eine andere seine Aneignung und Verwendung des Begriffs und eine dritte schließlich die etwas in die Jahre gekommene Debatte um die „Aktualität der Aufklärung”, die hier von Helmut Reinalter und Herbert Schnädelbach unverdrossen fortgesetzt wird. Die zahlreich vertretenen Kant-Spezialisten wärmen sich vor Nietzsches kaltem Blick auf die Illusionen der Vernunft mit Vorliebe am Feuer der „Dialektik der Aufklärung”. Einen wahrhaften Beitrag zur Selbstaufklärung der Wissenschaft leistet indes Caroline Heinrich in ihrem Aufsatz „Über die gegenwärtige Lage unserer Bildungsanstalten”. Fast zwei Drittel der jährlich etwa sieben Millionen in Fachzeitschriften erscheinenden Artikel, so referiert sie, tauchen nie in der Literaturliste oder den Fußnoten eines anderen Artikels auf. Ein Schicksal, das sie mit Veröffentlichungen in Tagungsbänden teilen dürften.
sja
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