Religion hat in der modernen Gesellschaft einen weit reichenden Bedeutungswandel erfahren. Ihre traditionellen Symbole sind für den modernen Menschen fremd und unverständlich geworden. Andererseits scheint das Bedürfnis nach gerade diesen Symbolen immer stärker zuzunehmen, da der Mensch in ihnen Antworten auf die Fragen seiner Existenz zu finden hofft. In diesem Prozess des Fragens haben die alten Symbole einen neuen Ort und eine neue Form gefunden, die sich in der Kunst der Gegenwart, in Film und Literatur niederschlägt. Wie sind diese neuen Symbole, die gleichwohl den Ursprung einer gewandelten Religiosität darstellen, im Kontext der Postmoderne zu verstehen? Die Arbeit versucht eine Antwort auf diese Frage zu geben, indem sie das Numen im Verhältnis zum Begriff der Macht untersucht und so eine Dialektik zwischen dem Heiligen und dem Unheimlichen nachweist. Diese These wird auf der Grundlage von Rudolf Otto und Sigmund Freud entwickelt. Hierdurch wird die postmoderne Religiosität in ihrer Bedeutung für den Menschen transparent.