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Etwas von Gott begreifen zu wollen, gleicht dem hilflosen Versuch eines Menschen, einen Wasserfall einzufangen, von dem er aber immer nur einen Krug voll Wasser abschöpfen kann. Der Inhalt stammt zwar vom Wasserfall, ist aber nicht der ganze Wasserfall. Das Gefäß gleicht unserem Verstand, der zu klein ist, um Gott zu fassen. Außerdem ist der Wasserfall sehr dynamisch, während das Wasser im Krug steht. Jedes dogmatische Attribut ist viel zu statisch, um den lebendigen Gott zu fassen. Das Bild aus unbekannter Quelle hat der Autor im Studium von Professor Hans-Joachim Kraus gehört und seitdem…mehr

Produktbeschreibung
Etwas von Gott begreifen zu wollen, gleicht dem hilflosen Versuch eines Menschen, einen Wasserfall einzufangen, von dem er aber immer nur einen Krug voll Wasser abschöpfen kann. Der Inhalt stammt zwar vom Wasserfall, ist aber nicht der ganze Wasserfall. Das Gefäß gleicht unserem Verstand, der zu klein ist, um Gott zu fassen. Außerdem ist der Wasserfall sehr dynamisch, während das Wasser im Krug steht. Jedes dogmatische Attribut ist viel zu statisch, um den lebendigen Gott zu fassen. Das Bild aus unbekannter Quelle hat der Autor im Studium von Professor Hans-Joachim Kraus gehört und seitdem kein passenderes Gleichnis mehr für Gott gefunden. Als Prediger stehen wir trotzdem vor der Aufgabe, ein wenig von Gott mit den untauglichen Gefäßen der menschlichen Sprache und des menschlichen Verstandes einzufangen und dem Hörer anzubieten. Jede neue Sonntagspredigt bietet die Chance auf einen anderen Krug, eine neue Sicht von Gott. Das Buch ist eine Sammlung mit vielen bildhaften Predigten aus dem Kirchenjahr. Insbesondere der verborgenen dunklen Seite Gottes kann man sich am ehesten noch mit Gleichnissen nahen. Unsere Sprache und unser Denken können Gott ohnehin nicht real abbilden. Jedes Bild, jedes Gleichnis, jeder Titel für Gott wie "Hirte", "Retter", "Richter" oder "König" ist aber bereits ein Verkleinerung, weil es immer nur eine einzige Eigenschaft Gottes beschriebt. Und jedes Bild ist ein Interpretament, wobei sich Interpretamente mit der Vorstellungswelt der Menschen wandeln können, während Gott immer derselbe und trotzdem vielseitig bleibt. Interpretamente können mit der Zeit auch nicht mehr verstanden werden, wie zum Beispiel die Interpretation des Kreuzestods als Opfer, denn wir opfern heute nicht mehr. Der Autor probiert daher neue Bilder aus. Beispiele sind: Dass Jesus bei der Himmelfahrt vor den Augen der Jünger zunehmend verschwindet, um gerade als Unsichtbarer allgegenwärtig zu werden, können selbst Kinder mit kochendem Wasser vergleichen, das beim Sieden unsichtbar wird, aber als Dampf den ganzen Raum füllt. Das kurze Erscheinen des Reiches Gottes in der Person Jesu Christi wiederum gleicht einem Wal, der kurz zum Luftholen auftaucht, um wieder abzutauchen. Man sieht nie den ganzen Wal, sondern höchstens und Schwanzflosse und ist sich doch sicher, dass er wieder auftauchen wird - ein Bild für die erwartete Wiederkunft Christi.
Autorenporträt
Küsgen, Dirk1980 Abitur in Bottrop,1980-1986 Ev. Theologiestudium in Bochum und Heidelberg,1987-1990 Vikariat in Gelsenkirchen-Buer,1990-1992 Entsendungsdienst in Gelsenkirchen-Schalke,ab 1992 Gemeindepfarrer in Gevelsberg/Westfalen; Klinische Seelsorgeausbildung; Zusatzauftrag Krankenhausseelsorge