Harald Naegeli, Mensch voll Poesie, Künstler voll Liebe zur Natur und Kämpfer für die Utopie und das Museum auf der Straße. Diese Biografie erzählt über Leben und Schaffen des introvertierten Zeichners, der an seinen »Urwolken« im Großformat über Jahre nur einzelne Striche ergänzt, sowie den extrovertierten Sprayer und politischen Dadaisten, der in wenigen Sekunden Hauswände aufwertet - denn mit dem Begriff »Sachbeschädigung« kann er überhaupt nichts anfangen.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Res Strehles Biografie über Harald Naegeli beleuchtet eindrucksvoll die Entwicklung eines rebellischen Künstlers und gesellschaftlichen Freigeistes, schreibt Rezensent Felix Thürlemann. Das Buch ist dabei umfassend recherchiert und vielschichtig, lobt der Kritiker, wobei es Naegelis Kunst, seine familiären Wurzeln und die gesellschaftlichen Reaktionen gleichermaßen beleuchtet. Besonders spannend ist Naegelis Wandel vom anonymen Sprayer zum anerkannten Künstler, der zuletzt sogar mit dem Kunstpreis der Stadt Zürich geehrt wurde - Jahre zuvor wurde er noch mit einem internationalen Haftbefehl gesucht, erfahren wir. Die Biografie verbindet spannende Kriminalgeschichte mit Gesellschaftsanalyse und würdigt Naegeli als Pionier der Streetart. Strehle merkt man deutliche Sympathien für Naegeli an, so der Kritiker. Heute ist Naegelis Kunst allgemein als Klassiker anerkannt - ein Triumph für den einst verfolgten "bürgerlichen Rebell".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH