• Buch mit Papp-Einband

4 Kundenbewertungen

Es ist spät geworden: Hasenkind muss ins Bett.Die Zähne sind geputzt, der Schlafanzug liegt bereit. Klatsch in die Hände - schon hat Hasenkind ihn an.Jörg Mühle hat sich ein wunderbares Ritual ausgedacht, mit dem Hasenkind ins Bett gebracht wird: Händeklatschen, Kissen zurechtklopfen, Simsalabim sagen, Ohren kraulen, Rücken streicheln, gut zudecken und schließlich den Schlaf-gut-Kuss geben. Bis es dann auf der letzten Seite heißt: Mach bitte auch noch das Licht aus. Hier ist der Schalter. Dieses interaktive Pappbilderbuch verzaubert alle, die es sehen: Kinder, Eltern, Hasen.

Produktbeschreibung
Es ist spät geworden: Hasenkind muss ins Bett.Die Zähne sind geputzt, der Schlafanzug liegt bereit. Klatsch in die Hände - schon hat Hasenkind ihn an.Jörg Mühle hat sich ein wunderbares Ritual ausgedacht, mit dem Hasenkind ins Bett gebracht wird: Händeklatschen, Kissen zurechtklopfen, Simsalabim sagen, Ohren kraulen, Rücken streicheln, gut zudecken und schließlich den Schlaf-gut-Kuss geben. Bis es dann auf der letzten Seite heißt: Mach bitte auch noch das Licht aus. Hier ist der Schalter. Dieses interaktive Pappbilderbuch verzaubert alle, die es sehen: Kinder, Eltern, Hasen.
Autorenporträt
Jörg Mühle, geboren 1973 in Frankfurt am Main, studierte Illustration in Offenbach und Paris. Seit 2000 ist er Diplom-Designer und illustriert Bücher und Magazine. Er ist Mitglied der Frankfurter Ateliergemeinschaft labor, hat eine Tochter im besten Kinderbuchalter und wohnt fußläufig zum Moritz Verlag. Seine Pappbilderbücher übers Hasenkind erfreuen Kinder von Stockholm bis Tokio.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.03.2015

Gut gemacht, danke schön!
Zubettgeh-Hilfe: Jörg Mühles Bilderbuch "Nur noch kurz die Ohren kraulen"

Wischen, tippen, pochen - die Fingerfertigkeiten, die zum Bedienen eines Smartphones nötig sind, erlernen Kinder längst so instinktiv wie den berühmten Pinzettengriff oder das lustvolle Buddeln im Sand. Kein Wunder, dass es immer mehr Apps gibt, die aus Büchern kleine Filme machen, bei denen man sich tippend am Geschehen beteiligen oder mit einem Wisch umblättern kann. Doch warum sollte nur die neue Kulturtechnik von der kindlichen Mitmachlust profitieren und nicht ebenso die älteste? Jedenfalls machen sich immer mehr Bilderbücher die neue Normalität zunutze. Dass auf Knopfdruck Tierlaute, Fahrzeuggeräusche oder Musikinstrumente zu vernehmen sind, ist dabei alt; neu ist, dass Kinder von sogenannten Mitmachbüchern dazu animiert werden, die Geschichte mit einschlägigen Handbewegungen selbst zu vervollständigen, sich also als wesentlich für die Handlung begreifen.

"Nur noch kurz die Ohren kraulen" heißt einer der gelungensten dieser neuen Titel. Das kleinformatige hellblaue Pappbilderbuch stammt vom Frankfurter Illustrator Jörg Mühle, der zusammen mit Moni Port, Philipp Waechter, Anke Kuhl und anderen Künstlern in der hiesigen Ateliergemeinschaft Labor arbeitet. Die Geschichte ist einfach: Es ist spät, das Hasenkind muss ins Bett. Kein Kind kann sich der Bitte entziehen, ihm dabei zu helfen. Damit das gelingt, muss es allerdings erst mal seine Bekanntschaft schließen, denn zunächst wendet Hasenkind uns geschäftig den Rücken zu. "Tipp ihm auf die Schulter, vielleicht dreht sich's dann um!" Gesagt, getan. Prompt steht das flauschig helle Wesen mit den rosigen Löffeln im blauen Bademantel vor uns, in einer Pfote die Zahnbürste, in der anderen sein Schnuffelkissen. Dass Hasenkind einen so appetitlichen Eindruck macht, hat einen Grund: "Die Zähne sind geputzt, der Schlafanzug liegt bereit." Auf ein Händeklatschen hin hat es ihn an: zweites Erfolgserlebnis. An Lob und Ermunterung darf es da nicht fehlen: "Gut gemacht, danke schön!" Mit frischem Eifer wird daraufhin das Kissen zurechtgeklopft. "Simsalabim" lautet das Zauberwort: schon liegt Hase drin.

Natürlich gibt es auch im Bett noch wichtige Rituale zu beachten. Hasenkind strahlt den Betrachter an. "Nur noch kurz die Ohren kraulen." Als Nächstes möchte es mit einem Zeigefingerwisch sanft den Rücken gestreichelt bekommen. Endlich zugedeckt, fehlt noch immer etwas: "Na klar, ein Schlaf-gut-Kuss!" Schnell noch das Licht ausgemacht, und schon schlummert Hasenkind tief und fest.

Nun mag man einwenden, dass letztlich jedes Bilderbuch interaktiv ist, und das nicht bloß, weil man schließlich umblättern muss. So liegt etwa der über Jahre andauernde Reiz des grandiosen "Gute Nacht, Gorilla" von Peggy Rathmann just im mitwachsenden kindlichen Verständnis der fast wortlosen Geschichte, die den Eltern ihre eigene Version der Ereignisse abfordert. Kinder empfinden es als beglückend, etwas beitragen zu können. Der wichtigste Satz in Mühles Buch ist daher nicht etwa der vom Ohrenkraulen, sondern jener der Anerkennung: "Gut gemacht, danke schön!"

Die einfachen, kräftigen Zeichnungen machen es Kindern leicht, ihre Aufgaben zu erkennen und zu erfüllen. Zur freudigen Wiederholung der Zubettgeh-Prozedur trägt sicher auch bei, dass das aufgeweckt dreinschauende Hasenkind einem Kuscheltier wesentlich ähnlicher sieht als einem echten Hasen. Prompt wird die Geschichte denn auch mit dem Lieblingsstofftier nachgestellt, das aber leider auf Schultertippen, Klatschen oder Küsse weniger reagiert als der Bilderbuchfreund. Nach etwa zwanzigmaligem Zubettbringen ist die Sache ausgereizt. Aber über die Ostertage dürfte einen das allemal bringen.

FELICITAS VON LOVENBERG

Jörg Mühle: "Nur noch kurz die Ohren kraulen".

Moritz Verlag, Frankfurt am Main 2015. 22 S., br., 8,95 [Euro]. Ab 2 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ein Mitmachbuch der besonderen Art hat Felicitas von Lovenberg vorzustellen. Jörg Mühles Hasenbuch übers Zubettgehen hat es der Rezensentin angetan, weil es Kinder dazu animiert, die Geschichte mit Handbewegungen zu vervollständigen, vor allem aber, weil es mit einfachen kräftigen Zeichnungen, wie Lovenberg erklärt, wichtige Rituale (hier: des Zubettgehens) vermittelt und mit einem netten Hasenkind im Schlafanzug und einem wirkungsvollen Anerkennungssatz (Gut gemacht,danke schön!) auch tatsächlich zum Mit- und Nachmachen animiert.

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