In einer langen Reifezeit stellt die Dakar-Djibouti-Mission den erkenntnistheoretischen Meilenstein dar, von dem aus innerhalb der Anthropologie die Wissenschaft der Ethnizität zufällig nach dem Studium einer ungewöhnlichen sozialen Tatsache Gestalt annimmt: der Maske. Ein radikaler Bruch mit der Sozialphilosophie der Aufklärung? Welche Gültigkeit können wir vom beobachtbaren Zustand der mentalen Strukturen von Völkern am Rande der Geschichte erwarten? Vor diesem Hintergrund hat sich die vorliegende Arbeit (Band 1) zur Aufgabe gemacht, in einer heuristischen Annäherung des Übergangs von der Beobachtung des Objekts zur Beschreibung des konkreten Zeichens den Interpretationskonflikt von der Ethnographie zur Sprachwissenschaft zu unterstreichen und zu würdigen. Dazu war die anthroposemiotische Rekonstruktion seines Gegenstandes in seinem doppelten Status von ritualisierter Existenz und kosmostrukturiertem Wesen notwendig: Die Maske, ontologisch rituell, insbesondere bei den Bobo'i von Burkina Faso und Mali (Westafrika), entzieht sich in dieser Hinsicht binarisierenden Typologien und stellt die von der Semiotik (seit Locke) ererbten Werkzeuge in Frage. Diese Überlegung postuliert, dass Semiotik notwendigerweise die Summe von Alterssemiotik sein muss