Die Siedlungen und Großsiedlungen der Nachkriegszeit haben, im Osten ebenso wie im Westen Deutschlands, einen schlechten Ruf: Ihre standardisierten Lebenswelten passen nicht zu heutigen Vorstellungen, und ihre ursprünglichen Qualitäten lassen sich nach Jahrzehnten der Sanierung oft nur noch erahnen. In dem vorliegenden Buch plädiert der Architekt und Journalist Ulrich Brinkmann für einen neuen, von derzeitigen Klischees unverstellten Blick auf diese Areale der Stadt. Wie in den Vorgängerbänden zu Fußgängerzonen (Achtung vor dem Blumenkübel!) und Straßen (Vorsicht auf dem Wendehammer!) nähert sich Brinkmann seinem Thema, indem er Ansichtspostkarten der Fünfziger- bis Achtzigerjahre analysiert. Die Karten sind Ausgangspunkt für Überlegungen zu den Gestaltqualitäten der Nachkriegsmoderne, Anknüpfungspunkte für Identifikation, Wertschätzung und Weiterentwicklung. Was fehlt den Siedlungen, um Ort zu sein? Vor allem aber: Ist seit dem Erstbezug dort irgendetwas entstanden, das dazu beitragen könnte, dies zu verändern?
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