Das Innenleben eines vereinsamten Menschen
Mittlerweile habe ich schon mehrere Bücher von Gerbrand Bakker gelesen. „Oben ist es still“ war das erste von ihm und ich finde es eignet sich auch gut als Einstieg. Die Themen und Erzählwelten dieses Autors ähneln sich ja ziemlich. So bildet in diesem
Buch der kleine elterliche Bauernhof auf dem Land, den Protagonist Helmer einst eher unfreiwillig…mehrDas Innenleben eines vereinsamten Menschen
Mittlerweile habe ich schon mehrere Bücher von Gerbrand Bakker gelesen. „Oben ist es still“ war das erste von ihm und ich finde es eignet sich auch gut als Einstieg. Die Themen und Erzählwelten dieses Autors ähneln sich ja ziemlich. So bildet in diesem Buch der kleine elterliche Bauernhof auf dem Land, den Protagonist Helmer einst eher unfreiwillig übernommen hatte, den Rahmen für eine detaillierte Schilderung seines zum Stillstand gekommenen und in Routine erstarrten Lebens.
Wie schwer sich Helmer mit Veränderungen und anderen Menschen tut, zeigt sich, als er für einige Zeit Besuch von seinem Neffen Henk erhält. Dadurch gerät manch Festgefahrenes ins Wanken, auch die Beziehung zu seinem dem Tode nahen Vater und sein Verhalten ihm gegenüber verändern sich, zumindest ein Stück weit.
Kapitel für Kapitel erschließt sich dem Leser – häufig in Rückblenden – das Innenleben eines vereinsamten Menschen und seine Schwierigkeiten, aus diesem inneren Gefängnis auszubrechen. All dies schildert Gerbrand Bakker in seiner gewohnt klaren und einfachen Sprache, mit der er aber dennoch ein Höchstmaß an Stimmung und Atmosphäre erzeugt. Jedes Detail auf Helmers Bauernhof wird so anschaulich beschrieben, dass man als Leser quasi mit am Küchentisch sitzt.
Ein Buch, das man schwer aus der Hand legen kann und das in Erinnerung bleibt. Sicherlich nicht jedermanns Sache, mir aber hat es sehr gut gefallen.