Das Buch widmet sich in wissenschaftsgeschichtlicher Perspektive den Anfängen der Theaterwissenschaft in Köln. Es untersucht die Wissenschaftspraktiken des Kölner Institutsgründers Carl Niessen (1890-1969), der das Fach als Forscher, Dozent, Sammler und Kurator über einen Zeitraum von rund 40 Jahren geprägt hat. Besonderes Augenmerk legt diese erste wissenschaftsgeschichtliche Monografie über Niessen auf dessen erweitertes Theaterverständnis, das den Bogen von rituellen Handlungen und cultural performances bis hin zu den Phänomenen des europäischen Gegenwartstheaters spannte. - Ausgangspunkt der Studie ist das Gebäude des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Theatermuseums am Salierring in Köln. Durch das virtuelle Abschreiten der Museumsräume werden die durch Niessen initiierten Praktiken der frühen Theaterforschung und -lehre kartografiert und vor dem Hintergrund der Fachentwicklung analysiert.
"... Die Studie ist daher auch für die zeit- und wissenshistorische Forschung eine attraktive Fundgrube. ... Es öffnet sich damit ein Feld, das nicht nur zeit- und wissensgeschichtliche, medien- und kunsthistorische, sondern auch ethnologisch-volkskundliche Perspektiven berührt. Nora Probst hat mit ihrer Arbeit hierzu einen wichtigen Grundstein geliefert." (Stefanie Samida, in: H-Soz-Kult, hsozkult.de, 25. Oktober 2024)