Oblomow ist ein 1859 erschienener Roman von Iwan Gontscharow (1812-1891). Romane Gontscharows bilden eine thematische Einheit. Sie alle sind dem Typus des begabten, gebildeten, Idealen verpflichteten aber durch Herkunft und Standesgewohnheiten zu ergiebiger Faulheit und gänzlicher Passivität resignierten russischen Adligen gewidmet, dem unmittelbaren Nachfahren des Lischnij tschelowek (überflüssigen Menschen) der russischen Literatur der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Puschkin, Lermontow). In Gontscharows bedeutendstem Roman wird dieser Typus durch den Titelhelden Ilja Iljitsch Oblomow verkörpert. Durch die materielle Sicherheit seines Standes in die Lage versetzt, seine Introvertiertheit und Untätigkeit zu pflegen, findet Oblomow keinen Ausweg aus der erstickenden Ruhe, Trägheit und Schläfrigkeit, welche die Darstellung seines Lebens leitmotivisch durchziehen. Er verliert sich in den Traum eines geborgenen, sicheren, von aller Verantwortung freien Lebens, in dem der Mittagsschlaf Zentrum und Schwerpunkt der täglichen Verrichtungen ist. Pläne, das väterliche Gut Oblomowka zu pflegen, werden von einem auf den nächsten Tag verschoben, weshalb es mehr und mehr in Verfall gerät.
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