Produktdetails
- Verlag: Albatros
- ISBN-13: 9783491961999
- ISBN-10: 3491961998
- Artikelnr.: 24825590
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.01.2014NEUE TASCHENBÜCHER
Tiefstes
Russland
Zum Kuckuck mit dem brausenden Meer. Zum Kuckuck mit den Bergen, dem Mond, den Nachtigallen. Ruhe, ja? Sanfte Hügel, Nachmittagsschlaf. Gewitter, vor denen nicht einmal abergläubische Bauern Angst kriegen. „Auch die Zahl und die Stärke der Donnerschläge scheinen in jedem Jahr gleich zu sein, ganz so, als hätte der Fiskus dem gesamten Umkreis pro Jahr ein bestimmtes Maß an Elektrizität zugeteilt.“ Tiefstes Russland, tiefstes 19. Jahrhundert, die Heimat von Ilja Iljitsch Oblomow. Kann man es dem Mann verübeln, dass er, auf seinem Diwan liegend im feinen, ach so romantisch verspielten Sankt Petersburg, von dem Dorf seiner Kindheit träumt? Kann man diesem gutherzigen, intelligenten Menschen überhaupt etwas verübeln, und sei es, dass er an Lebensverweigerung stirbt? Lebte er heute, würde sich Oblomow aus Liebe zu seinen Freunden bei Facebook anmelden und in seinem ersten und letzten Post allen viel Glück wünschen. Iwan Gontscharow, der als Finanzbeamter sein Leben lang gegen den inneren Schweinehund kämpfte, veröffentlichte 1859 sein bestes Buch. Nun liegt es in einer erhellenden Neuübersetzung vor. Danke. TIM NESHITOV
Iwan Gontscharow:
Oblomow. Aus dem Russischen von Vera Bischitzky. dtv, München 2014.
848 Seiten, 14,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Tiefstes
Russland
Zum Kuckuck mit dem brausenden Meer. Zum Kuckuck mit den Bergen, dem Mond, den Nachtigallen. Ruhe, ja? Sanfte Hügel, Nachmittagsschlaf. Gewitter, vor denen nicht einmal abergläubische Bauern Angst kriegen. „Auch die Zahl und die Stärke der Donnerschläge scheinen in jedem Jahr gleich zu sein, ganz so, als hätte der Fiskus dem gesamten Umkreis pro Jahr ein bestimmtes Maß an Elektrizität zugeteilt.“ Tiefstes Russland, tiefstes 19. Jahrhundert, die Heimat von Ilja Iljitsch Oblomow. Kann man es dem Mann verübeln, dass er, auf seinem Diwan liegend im feinen, ach so romantisch verspielten Sankt Petersburg, von dem Dorf seiner Kindheit träumt? Kann man diesem gutherzigen, intelligenten Menschen überhaupt etwas verübeln, und sei es, dass er an Lebensverweigerung stirbt? Lebte er heute, würde sich Oblomow aus Liebe zu seinen Freunden bei Facebook anmelden und in seinem ersten und letzten Post allen viel Glück wünschen. Iwan Gontscharow, der als Finanzbeamter sein Leben lang gegen den inneren Schweinehund kämpfte, veröffentlichte 1859 sein bestes Buch. Nun liegt es in einer erhellenden Neuübersetzung vor. Danke. TIM NESHITOV
Iwan Gontscharow:
Oblomow. Aus dem Russischen von Vera Bischitzky. dtv, München 2014.
848 Seiten, 14,90 Euro.
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