Inhalt Teil I: Diskussionen im arabisch-islamischen Kontext 1. Diskussionen im 8. und 9. Jahrhundert: Die Herausbildung des Occasionalismus in der islamischen Theologie 2. Diskussionen im 10. und 11. Jahrhundert: H¿hepunkt und Krise des islamischen Occasionalismus bei al-Gaz¿ 3. Diskussionen im 12. Jahrhundert: Das Fortbestehen des islamischen Occasionalismus und seine Darstellung bei Moses Maimonides Teil II: Diskussionen im europ¿chen Kontext 4. Diskussionen im 13. Jahrhundert: Thomas von Aquins Reaktion auf den arabischen Occasionalismus 5. Diskussionen im 14. Jahrhundert: Nikolaus von Autrecourts Kritik an der traditionellen Kausaltheorie 6. Diskussionen im 15. und 16. Jahrhundert: Die Auseinandersetzungen zwischen Gabriel Biel, Luis de Molina und Francisco Su¿z 7. Diskussionen im 17. Jahrhundert: Die Ausarbeitung des Occasionalismus bei Nicolas Malebranche Die Autoren Dr. Dominik Perler ist Professor am Philosophischen Seminar der Universit¿Basel. Dr. Ulrich Rudolph ist Professor am Orientalischen Seminar der Universit¿Z¿rich.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Friedrich Niewöhner nimmt sich eine Studie über den Occasionalismus vor, der zu Unrecht, wie die Autoren "zwingend" nachweisen würden, als eine Spielart des Cartesianismus gelte, sondern in Wirklichkeit einer islamischen Denkrichtung des 9. Jahrhunderts zuzuschreiben sei. Niewöhner erklärt, was mit Occasionalismus gemeint ist: den Cartesianern ging es um das von ihnen negierte Kausalverhältnis von Körper und Geist, sie machten Gott als alleinige Ursache jener Interaktion verantwortlich. Den islamischen Denkern wie al-Dschub oder al-Ghazl sei es ganz allgemein um Kausalität gegangen: es war "die theologische Antwort auf die philosophische Frage, ob das, was wir beobachten, wirklich in der Natur der Dinge liegt". Für die islamischen Denker war es zu ihrer Zeit keine Frage, dass die Natur der Dinge nicht aus sich heraus Wirkungen zeitige. Nach Niewöhner liefert das Autorenteam hervorragende Analysen der islamischen Texte und ihrer Tradition und zeichnet außerdem ihre Wirkung auf die Scholastiker und damit auf die abendländische Philosophie nach. Ausgerechnet dem islamischen Occasionalismus, so laute eine ihre provozierenden Thesen, verdanke die moderne Wissenschaft den Umstand, dass man sich verstärkt mit den Möglichkeiten der Beobachtung von Ursachen und Wirkungen statt mit dem inneren Zusammenhang der Dinge beschäftigte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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