Mit bisher dreizehn Bänden hat sich die Reihe keiper lyrik zu einer anthologischen Zusammenschau unterschiedlichster lyrischer Schreibweisen des deutschen Sprachraums entwickelt. Nachdem zuletzt Sonja Harter mit jungen, urbanen Gedichten und Petra Ganglbauer mit avantgardistischen Textminiaturen markante österreichische Positionen vertreten haben, stellen wir nun mit Band 14 die in Berlin lebende Dichterin Ingeborg Görler vor, die in ihrer Schreibweise wie auch in ihrer Herkunft und Generationszugehörigkeit anders zu verorten ist. Bei ihr haben wir es mit Gedichten etwas traditionelleren Zuschnitts zu tun, die vor allem durch inhaltliche Aussagekraft und unaufgeregte, aber intensive Bildsetzungen bestechen. Görler setzt nicht auf schnelle Effekte, aber auf leise Tiefenwirkungen, nicht auf Sprachspiele, aber auf einen leichthändigen Umgang mit Sprache, nicht auf Ungefähres, aber mitunter auf bewusst Offengelassenes. Der Titel ihres Bandes weist auf mögliche Alternativen hin, wie sie sich im täglichen Erleben, im Einnehmen von Haltungen und Blickwinkeln, in Fragen der eigenen Existenz wie auch im Zwischenmenschlichen immer wieder von Neuem eröffnen. Nicht wenige davon beschreibt Ingeborg Görler in diesen Gedichten.
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