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»Wir halten Gleichgewicht in abenteuerlichen Posen. Taumeln.«
Das Klirren des Glascontainers, eine nächtliche Fahrt mit der Straßenbahn, ein Schuh, ein Wecker, ein Giebel - in Odile Kennels Gedichten sind es die alltäglichen Ereignisse und Dinge, in denen die Erfahrung von Transzendenz aufblitzt, »für einen Moment, und nur weil wir es wollen«. In einer Mischung aus Reflexion und Staunen erkundet Odile Kennel unsere Existenz, scheut Themen wie Liebe und Sterben nicht, lässt aber auch Taschendiebe oder Meteorologen zur Sprache kommen. Ihre Gedichte, mal erzählend, mal sprachverspielt, immer…mehr

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Produktbeschreibung
»Wir halten Gleichgewicht in abenteuerlichen Posen. Taumeln.«

Das Klirren des Glascontainers, eine nächtliche Fahrt mit der Straßenbahn, ein Schuh, ein Wecker, ein Giebel - in Odile Kennels Gedichten sind es die alltäglichen Ereignisse und Dinge, in denen die Erfahrung von Transzendenz aufblitzt, »für einen Moment, und nur weil wir es wollen«. In einer Mischung aus Reflexion und Staunen erkundet Odile Kennel unsere Existenz, scheut Themen wie Liebe und Sterben nicht, lässt aber auch Taschendiebe oder Meteorologen zur Sprache kommen. Ihre Gedichte, mal erzählend, mal sprachverspielt, immer getrieben von Rhythmus und Klang, eröffnen einen überraschenden, frischen Blick auf unsere Gegenwart.

Inhalt:

nur weil die Tür offen steht

&dann fing ich noch einmal mit der Zeile an
niemand ist ganz und gar jemand
ausgefranstes Etwas
Fall für den Vogel
Salbei denken
crochê im Regen
nichts Konkretes, sie sagte irgendetwas von Schnee

die Flüchtigkeit des Steins

die Flüchtigkeit des Steins
Landgang der Stadt
im Sommer frühmorgens
nicht: nicht genug
wo das Glück lagert
Flächennutznungsplan des Fremdseins

nicht aussteigen müssen in Hildesheim

anderswo wohnen
WeinresümeeWienrésumé
nicht aussteigen müssen in Hildesheim
Landschaft mit Hitze und Mohn
weitere Linie
einzige Reise
von nicht zu bestimmender Beschaffenheit
Birken: Erstlichtverstärker
abends: die Dörfer
quatorze juillet à Hauteville
sechster November am Weststrand
zum Glück kam der Nebel

wie wir den Ton halten

(h wie) Befund
kalt, sage ich
wann damals beginnt
der Einfluss des Todes auf die Grammatik
gemeiner Natternkopf
Schlaflied
letzter Aufenthalt
nach dem Piepton
was ich dir nicht erzählt habe:

oder wie heißt diese interplanetare Luft

überwintern in Echtzeit
irgendetwas mit Querstreben
seltene Erde
fröhliches Gedicht
si j'avais un marteau
ihre in Beitrittsgebieten zurückgelegten Zeiten
alors on peut bien partier que l'homme s'effacerait
denken Sie auch an Taschendiebe

Fragen zu Tieren

Tiere zu Fragen
Fragen zum Auerhuhn
(vom Aussterben bedrohte Tiere I)
die Kühe sind schuld
(vom Aussterben bedrohte Tiere II)
auch Dinosaurier werfen in erster Linie Fragen auf
(Ausgestorbene Tiere I)
Rhapsodie für den Waldrapp
(Ausgestorbene Tiere II. Vom Aussterben bedrohte Tiere III)

Versuche gescheiterten Probeklingelns

ich gehe noch immer früh schlafen
glückliche Quellenpflege
keine Produkte mit Zusatznutzen
un peu de grand air
irgendetwas von hyperreal, sagte sie
Apocalypso, jetzt

Ode auf Quisquilien

mit garantiertem Wohlfühleffekt
Ode auf Quisquilien
Mittel gegen die übertriebene Größe des Himmels
Meteorologen sprechen vom Wetter, nicht vom Licht
große Anatomie für eine Geliebte
einmal so richtig daneben haun
kleine Studie über meine Hand
Autorenporträt
Odile Kennel wurde 1967 in Bühl /Baden geboren und wuchs zweisprachig auf (deutsch-französisch). Sie studierte Kultur- und Politikwissenschaften in Tübingen, Berlin und Lissabon sowie Kulturmanagement in Bukarest und Dijon. Seit 1999 lebt sie in Berlin. Von 1996 bis 2004 arbeitete sie in der Kulturvermittlung. Odile Kennel übersetzt Lyrik aus dem Französischen, Portugiesischen und Spanischen. 2000 veröffentlichte sie die Erzählung ›Wimpernflug‹ und 2011 ihren ersten Roman ›Was Ida sagt‹.
Rezensionen
»Eine Lust am Sprachspiel, die sich in Odile Kennels feinsinniger und leichtfüßiger Lyrik auch immer wieder klanglich äußert.« -- Tilla Fuchs, SR 2, Bücherlese 30.10.2013
Eine Lust am Sprachspiel, die sich in Odile Kennels feinsinniger und leichtfüßiger Lyrik auch immer wieder klanglich äußert. Tilla Fuchs SR 2 20131030