Die Götter der Germanen leben heute noch weiter, allerdings unerkannt, in den Wochentagen, in prähistorischen Kultstätten, in Ortsbezeichnungen, in regionalem Brauchtum, in Legenden, Mythen und Märchen. Hinzu kommen alte Inschriften und Augenzeugenberichte aus der Zeit der frühen Christianisierung. Viele Märchenfiguren und Sagenhelden erweisen sich bei näherem Hinsehen als Metamorphosen germanischer Götter. Und als weiteres kommt hinzu die Fülle germanischer Dichtung aus deutschem, angelsächsischen und isländischem Umfeld, von Beowulf und Grendel über das Nibelungenlied bis hin zu den Edda-Dichtungen aus dem Island des hohen Mittelalters. Gestützt auf solche Quellen wird in diesem Buch versucht, die Religion der Germanen zu rekonstruieren.