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Dieser autobiographische "Essay" über das Sicherinnern setzt mit wie halluzinatorischen Erlebnissen ein, die der Autor bei seiner ersten kurzen Rückkehr in die Lebensräume seiner Kindheit hatte. Erfahrungen, die so verstörend waren, daß er sich an eine dreifache Recherche machte: in der reinen Erinnerung, im systematischen Durchstöbern der ehemaligen Lebensstätten und im Aufsuchen der inzwischen weit verstreuten Weggefährten. Dazu war vor allem eine Erinnerungssprache zu erproben, die sich so weit wie möglich auf Perspektive und Mentalität des Kindes einlassen konnte. Während seiner…mehr

Produktbeschreibung
Dieser autobiographische "Essay" über das Sicherinnern setzt mit wie halluzinatorischen Erlebnissen ein, die der Autor bei seiner ersten kurzen Rückkehr in die Lebensräume seiner Kindheit hatte. Erfahrungen, die so verstörend waren, daß er sich an eine dreifache Recherche machte: in der reinen Erinnerung, im systematischen Durchstöbern der ehemaligen Lebensstätten und im Aufsuchen der inzwischen weit verstreuten Weggefährten. Dazu war vor allem eine Erinnerungssprache zu erproben, die sich so weit wie möglich auf Perspektive und Mentalität des Kindes einlassen konnte. Während seiner nachfolgenden mehrjährigen Erinnerungsbeschreibung stieß Horst Fleig auf seelische Konstanten bei der Erinnerungsbildung, die von der Psychologie wie auch von Erinnerungsvirtuosen wie Marcel Proust weithin übersehen wurden, darunter: ¿ gewisse hartnäckige Phantasiebilder ("Auraphantasien" und "Alter-Ego-Figuren"), die sich im Lauf der Zeit nahezu unbemerkt um unsere Lebenszentren zu lagern pflegen, insbesondere um die wechselnden Wohnbereiche und Schulen; ¿ die verdeckte und doch dominierende Rolle, die überhaupt die Phantasie über die Jahrzehnte hin für unsere weithin unbewußt verlaufende Erinnerungsbildung sowie für die Bewältigung gravierender Seelen und Lebenskonflikte spielt. Das Ganze ist eine Seelen- und Entwicklungsdokumentation, die in ihrem Zeitkolorit für die nachkriegsdeutsche Kindheit überhaupt repräsentativ sein dürfte.
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Autorenporträt
1945 in Prag geboren, wuchs Horst Fleig am Niederrhein und im Ruhrgebiet auf. In Freiburg und Tübingen studierte er Philosophie, deutsche Literatur, Psychologie und Soziologie. Nach Promotion zum Dr. phil. über eine kryptische Erzählweise in Fontanes Romanen (1973) identifizierte er August Klingemann als den lang gesuchten Verfasser des 1804 anoym erschienenen "nihilistischen" Romans ,Nachtwachen von Bonaventura' (Buchveröffentlichung 1985 bei Niemeyer). Horst Fleig edierte und kommentierte Textbände von Goethe (im Deutschen Klassiker Verlag bei Suhrkamp) und veröffentlichte 2005 ,Wim Wenders. Hermetische Filmsprache und Fortschreiben antiker Mythologie' (im transcript-Verlag). Seit 1982 ist er an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften tätig. Auch Fleigs vorliegende Studie kreist um die philosophische Fragekonstellation nach unserer Identität und Wiedererkennbarkeit, nach biographischer Kontinuität und der Enzifferung unserer Lebensspuren. (Das Foto bei BoD zeigt den Autor um 1976, zu Beginn seiner Erinnerungsrecherche.)