Aachen Au hur
Amerika Einfach Irre
Augsburg Acht Tage
Bad Homburg vor der Höhe Kunstvoll holzverkleidet
Bamberg Wörscht oder Quagga
Berlin, Köln, Lüneburg, Eldingen, New York Meine Orte
Berlin-KöpenickVorstadt mit Vorsatz
Berlin-Kreuzberg Lob des lehrerlosen Sommers
Berlin-Steglitz Wo ich wohne
Bielefeld Ein keineswegs zu kanpp bemessener, trotzdem nur wenig erhellender Steifzug ...
Bonn Rhein in Flammen
Braunschweig Die Stadt des Blockwarts
Bremen Bremen sehen und dann weiterfahren
Celle Fachwerkperle im Heidesand
Dillenburg Die kleine Oranierstadt jenseits des Wohngürtels
Frankfurt am Main Frankfurt ist Bielefeld am Main
Freiburg Wo sind die Salmonellen zu Hause?
Göttingen Guernica
Greiz Gleitmittel Gottes
Hamburg Mein Hamburg
Hamburg (Elbe) Die Große Övelgönner Hassnacht
Hamburg-Schanzenviertel So bunt, so mulikulturell
Hannover Die Stadt everybody loves to hate
Hechingen Juressic Park. Auf bedeutend historischem Terrain
Heulbronn Großzügige Toiletten
Kaiserslautern Schwarzwälder Kirsch, fleischlos
Kassel Geburtsort der Parkscheibe
Köln Noch 'n Kölsch bitte!
Memmingen Dr. Theissens letzter Fall
Mittlere Oberpfalz Eine nicht ganz marginale Abwägung
Moers Glotzen, kiffen, kalben
MünchenSemantisch uneindeutig, auch sonst: eher mies
Nürnberg S' wädschowiddä oder: Der lange Abschied
Oberursel Schöne neue Heimat
Oldenburg Zettels Traum. Ein Rundgang
Otterndorf Der Sieg der Autositz-Schaffelle
Pirmasens Zum Spaß gebaut
Prälank Blick in die östliche Ebene
Regensburg Finstre Mauern, dunkle Biere, düstere Dünckel
Rom Punktuell glamourös
Ruhrgebiet Pott-Gefasel gestern und heute
Schlicht (b. Feldberg/Mecklbg.) Schlicht
Schmalkalden Stadt im Aufbruch
Siegen meine stadt
Stuttgart Offenes Gedicht
Texas Zappenduster und zerschossen
Tübingen Weg damit!
Übersee (Bodensee) Der Sieben-Schwaben-Weg
Vallendar Aus den Akten eines stadtfremden Schierfinks
Wildenroth et al. Vom armen H.T.
Wolfsburg Eine Meldung im Juli 1997
Wuppertal Unspezifisches aus dem Bergischen
Zwickau Unangenehme Erinnerungen
Amerika Einfach Irre
Augsburg Acht Tage
Bad Homburg vor der Höhe Kunstvoll holzverkleidet
Bamberg Wörscht oder Quagga
Berlin, Köln, Lüneburg, Eldingen, New York Meine Orte
Berlin-KöpenickVorstadt mit Vorsatz
Berlin-Kreuzberg Lob des lehrerlosen Sommers
Berlin-Steglitz Wo ich wohne
Bielefeld Ein keineswegs zu kanpp bemessener, trotzdem nur wenig erhellender Steifzug ...
Bonn Rhein in Flammen
Braunschweig Die Stadt des Blockwarts
Bremen Bremen sehen und dann weiterfahren
Celle Fachwerkperle im Heidesand
Dillenburg Die kleine Oranierstadt jenseits des Wohngürtels
Frankfurt am Main Frankfurt ist Bielefeld am Main
Freiburg Wo sind die Salmonellen zu Hause?
Göttingen Guernica
Greiz Gleitmittel Gottes
Hamburg Mein Hamburg
Hamburg (Elbe) Die Große Övelgönner Hassnacht
Hamburg-Schanzenviertel So bunt, so mulikulturell
Hannover Die Stadt everybody loves to hate
Hechingen Juressic Park. Auf bedeutend historischem Terrain
Heulbronn Großzügige Toiletten
Kaiserslautern Schwarzwälder Kirsch, fleischlos
Kassel Geburtsort der Parkscheibe
Köln Noch 'n Kölsch bitte!
Memmingen Dr. Theissens letzter Fall
Mittlere Oberpfalz Eine nicht ganz marginale Abwägung
Moers Glotzen, kiffen, kalben
MünchenSemantisch uneindeutig, auch sonst: eher mies
Nürnberg S' wädschowiddä oder: Der lange Abschied
Oberursel Schöne neue Heimat
Oldenburg Zettels Traum. Ein Rundgang
Otterndorf Der Sieg der Autositz-Schaffelle
Pirmasens Zum Spaß gebaut
Prälank Blick in die östliche Ebene
Regensburg Finstre Mauern, dunkle Biere, düstere Dünckel
Rom Punktuell glamourös
Ruhrgebiet Pott-Gefasel gestern und heute
Schlicht (b. Feldberg/Mecklbg.) Schlicht
Schmalkalden Stadt im Aufbruch
Siegen meine stadt
Stuttgart Offenes Gedicht
Texas Zappenduster und zerschossen
Tübingen Weg damit!
Übersee (Bodensee) Der Sieben-Schwaben-Weg
Vallendar Aus den Akten eines stadtfremden Schierfinks
Wildenroth et al. Vom armen H.T.
Wolfsburg Eine Meldung im Juli 1997
Wuppertal Unspezifisches aus dem Bergischen
Zwickau Unangenehme Erinnerungen
Dass "Heimat" auch für geistige Provinzialität und architektonische Scheußlichkeiten stehen kann, beweist eine Riege von zweiundvierzig Autoren, die in dem Sammelband ihren Unmut über all jene Orte Luft machen, in denen sie freiwillig oder unfreiwillig längere Zeit verbringen mussten. Der Tagesspiegel
Schonungslos-spöttische Betrachtungen nahezu aller größeren und namhaften Städte in Deutschland mit einigem Unterhaltungswert. Den größten, wenn man einige der Städte kennt und den wahren Kern der überspitzten Charakterisierungen nicht verleugnen kann. Frankfurter Rundschau
Schonungslos-spöttische Betrachtungen nahezu aller größeren und namhaften Städte in Deutschland mit einigem Unterhaltungswert. Den größten, wenn man einige der Städte kennt und den wahren Kern der überspitzten Charakterisierungen nicht verleugnen kann. Frankfurter Rundschau
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.04.1998Düsseldorf heißt Düsseldorf und ist wirklich ein Dorf
Aber Aachen ist nicht einmal zum Lachen: Zweiundvierzig Autoren beschimpfen dreiundfünfzig Städte
"Zu Aachen, langweilen sich auf der Straß / Die Hunde, die flehn untertänig: / Gib uns einen Fußtritt, o Fremdling, das wird / Vielleicht uns zerstreuen ein wenig." Vor 154 Jahren schmähte Heinrich Heine in "Deutschland - ein Wintermärchen" die alte Kaiserstadt. Was heutzutage Männer und Frauen über Orte zu Papier bringen, an denen sie sich nur ungern aufhalten, haben Jürgen Roth und Rayk Wieland in ihrem Sammelband "Öde Orte" zusammengetragen. Elke Wittich wandelt auf den Spuren Heines durch Aachen. Sie vergibt Schulnoten an ein Dorf, das Stadt spielt. Da gibt es ein glattes Ungenügend für den Geruch, weil der Elisenbrunnen, ein Wahrzeichen Aachens, nach faulen Eiern duftet. Ungenügend ist ihr auch die Optik, zumal "der rot-grüne Terror" dem Autofahrer das Leben verleide. In einem Urbanität simulierenden Nest, in dem ferrarirote Busse richtigen Nahverkehr vorspiegeln, bedeute der Rückbau von Fahrbahnen und Parkplätzen die Hölle. Für die lokale Sprache ("klingt noch fürchterlicher als das Kölsch") kann sich Elke Wittich ebensowenig begeistern wie für die großen Söhne der Stadt. Deren größter sei DFB-Präsident Egidius Braun, der aber in Eschweiler wohne und eigentlich nicht zähle. Aachen habe zwar weder den langsamsten Läufer noch den dunkelsten Denker hervorgebracht, dafür aber den schlechtesten Journalisten der Welt, Wilfried Mohren, den Sportchef des MDR. Große Töchter: Fehlanzeige. Resümierend muß Elke Wittich sich fragen, warum überhaupt noch Menschen in der westlichsten Großstadt des Landes leben. Sie weiß es jedenfalls nicht.
Fritz Tietz nährt seinen Unmut über die Stadt Bielefeld mit den örtlichen Straßennamen, die unter anderem an ehemalige Bürgermeister erinnern: Puhvogel, Pöppelmann oder Poggenbrink. Die August-Bebel-Straße sei keineswegs nach einem Sozialdemokraten benannt, sondern nach dem Metzgermeister, der in der Silvesternacht 1920/21 eine vollbesetzte Straßenbahn gut einen Kilometer weit mit den Zähnen gezogen habe und so als erster Bielefelder einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde erlangt habe. Voltaire, den die Ostwestfalen bei seinem Aufenthalt 1752 "Voltmann" nannten, habe der Stadt Bielefeld ursprünglich die Rolle zugedacht, die dann letztlich das sagenhafte Land Eldorado in seinem Roman "Candide" übernahm. Die Voltmannstraße wurde daher nicht nach dem undankbaren Franzosen, sondern nach der Dame Josefina Voltmann benannt, die für die Bielefelder Frauen das Recht erstritt, Alkohol zu trinken.
Das Bielefeld am Main ist Frankfurt. Zieht man nämlich von der offiziellen Einwohnerzahl Frankfurts die Populationen eingemeindeter Apfelweindörfer und Kleinstädte ab, so Christian Schmidt, dann habe die Stadt exakt 346865 Einwohner, gerade zwanzigtausend mehr als Bielefeld. Frankfurt sei nicht so unwirtlich wie New York, Bochum oder Kuala Lumpur. Vielmehr werde mit aufgepflasterten und zugepömpelten Fußgängerzonen, dezibelreduzierten Wohnquartieren und adretten Plastikstuhl-traßencafés eine Wirtlichkeit erreicht, die der von Bielefeld-Brackwede kaum nachstehe. Vier Frankfurter Bühnen brachten 1993/94 632 Vorstellungen zustande, während die beiden kommunalen Theater in Bielefeld - bei geringerem Etat - 520 Vorstellungen absolvierten. In der Deutschen Bibliothek reichen dem Personal oft nicht einmal sieben Tage, um die "Statistischen Vierteljahreshefte der Stadt Bielefeld" aufzufinden.
Überhaupt sei es in Frankfurt um Dienstleistungen schlecht bestellt. Ein Brief verbringe auf der Strecke von der Innenstadt zum Nordend bis zu fünf Tage, falls er nicht zum Absender zurückgelange, weil Sortierer und Zusteller den kleingeschriebenen Absender nicht von der in dicken Lettern geschriebenen Adresse unterscheiden können. Der Frankfurter, dessen Götter Muff und Griesgram heißen, habe für Kunden und Käufer nur verächtliche Blicke übrig, und Kneipengäste schmeiße er eine halbe Stunde vor Sperrstunde auf die Straße. Der Ausländeranteil von dreißig Prozent bleibt ohne Einfluß auf diese Situation. Griechen, Türken und Mongolen werden binnen kürzester Frist zu echten Frankfurtern, mißgünstigen Erbsenzählern, unzufriedenen Meckerpötten und größenwahnsinnigen Menschenfeinden. Nur Christian Schmidt, der solches berichtet, konnte sich der Vereinnahmung durch diese Stadt entziehen, als Bielefelder fühlt er sich hier wie zu Hause.
Wenn zweiundvierzig Autoren dreiundfünfzig Schmähungen über Orte, an denen sie wohnen oder gewohnt haben, verfassen und auch noch veröffentlichen, dann können sie in Konflikt mit den Einwohnern dieser öden Orte geraten. Denn wider Erwarten fühlen sich dort manche Menschen tatsächlich wohl. Sie haben kein Verständnis für das, was Martin Heidegger unter Unbehaustheit verstand, und mögen es gar nicht, garstige Worte über ihre Heimat zu lesen. So gellte denn ein einziger unartikulierter Aufschrei der erregten Menschenmassen durch Nürnberg, nachdem Klaus Bittermanns Aufsatz über Nürnberg in der "taz" vorab gedruckt worden war. Eine Flut von wutschäumenden Leserbriefen ergoß sich über die Lokalpresse. Nur ein Trost blieb: andere Städte trifft es härter, beispielsweise Bamberg oder München. HARTMUT HÄNSEL
Jürgen Roth, Rayk Wieland (Hrsg.): "Öde Orte". Ausgesuchte Stadtkritiken von Aachen bis Zwickau. Reclam Verlag, Leipzig 1998. 252 S., 11 Abb., br., 19,- DM.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Aber Aachen ist nicht einmal zum Lachen: Zweiundvierzig Autoren beschimpfen dreiundfünfzig Städte
"Zu Aachen, langweilen sich auf der Straß / Die Hunde, die flehn untertänig: / Gib uns einen Fußtritt, o Fremdling, das wird / Vielleicht uns zerstreuen ein wenig." Vor 154 Jahren schmähte Heinrich Heine in "Deutschland - ein Wintermärchen" die alte Kaiserstadt. Was heutzutage Männer und Frauen über Orte zu Papier bringen, an denen sie sich nur ungern aufhalten, haben Jürgen Roth und Rayk Wieland in ihrem Sammelband "Öde Orte" zusammengetragen. Elke Wittich wandelt auf den Spuren Heines durch Aachen. Sie vergibt Schulnoten an ein Dorf, das Stadt spielt. Da gibt es ein glattes Ungenügend für den Geruch, weil der Elisenbrunnen, ein Wahrzeichen Aachens, nach faulen Eiern duftet. Ungenügend ist ihr auch die Optik, zumal "der rot-grüne Terror" dem Autofahrer das Leben verleide. In einem Urbanität simulierenden Nest, in dem ferrarirote Busse richtigen Nahverkehr vorspiegeln, bedeute der Rückbau von Fahrbahnen und Parkplätzen die Hölle. Für die lokale Sprache ("klingt noch fürchterlicher als das Kölsch") kann sich Elke Wittich ebensowenig begeistern wie für die großen Söhne der Stadt. Deren größter sei DFB-Präsident Egidius Braun, der aber in Eschweiler wohne und eigentlich nicht zähle. Aachen habe zwar weder den langsamsten Läufer noch den dunkelsten Denker hervorgebracht, dafür aber den schlechtesten Journalisten der Welt, Wilfried Mohren, den Sportchef des MDR. Große Töchter: Fehlanzeige. Resümierend muß Elke Wittich sich fragen, warum überhaupt noch Menschen in der westlichsten Großstadt des Landes leben. Sie weiß es jedenfalls nicht.
Fritz Tietz nährt seinen Unmut über die Stadt Bielefeld mit den örtlichen Straßennamen, die unter anderem an ehemalige Bürgermeister erinnern: Puhvogel, Pöppelmann oder Poggenbrink. Die August-Bebel-Straße sei keineswegs nach einem Sozialdemokraten benannt, sondern nach dem Metzgermeister, der in der Silvesternacht 1920/21 eine vollbesetzte Straßenbahn gut einen Kilometer weit mit den Zähnen gezogen habe und so als erster Bielefelder einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde erlangt habe. Voltaire, den die Ostwestfalen bei seinem Aufenthalt 1752 "Voltmann" nannten, habe der Stadt Bielefeld ursprünglich die Rolle zugedacht, die dann letztlich das sagenhafte Land Eldorado in seinem Roman "Candide" übernahm. Die Voltmannstraße wurde daher nicht nach dem undankbaren Franzosen, sondern nach der Dame Josefina Voltmann benannt, die für die Bielefelder Frauen das Recht erstritt, Alkohol zu trinken.
Das Bielefeld am Main ist Frankfurt. Zieht man nämlich von der offiziellen Einwohnerzahl Frankfurts die Populationen eingemeindeter Apfelweindörfer und Kleinstädte ab, so Christian Schmidt, dann habe die Stadt exakt 346865 Einwohner, gerade zwanzigtausend mehr als Bielefeld. Frankfurt sei nicht so unwirtlich wie New York, Bochum oder Kuala Lumpur. Vielmehr werde mit aufgepflasterten und zugepömpelten Fußgängerzonen, dezibelreduzierten Wohnquartieren und adretten Plastikstuhl-traßencafés eine Wirtlichkeit erreicht, die der von Bielefeld-Brackwede kaum nachstehe. Vier Frankfurter Bühnen brachten 1993/94 632 Vorstellungen zustande, während die beiden kommunalen Theater in Bielefeld - bei geringerem Etat - 520 Vorstellungen absolvierten. In der Deutschen Bibliothek reichen dem Personal oft nicht einmal sieben Tage, um die "Statistischen Vierteljahreshefte der Stadt Bielefeld" aufzufinden.
Überhaupt sei es in Frankfurt um Dienstleistungen schlecht bestellt. Ein Brief verbringe auf der Strecke von der Innenstadt zum Nordend bis zu fünf Tage, falls er nicht zum Absender zurückgelange, weil Sortierer und Zusteller den kleingeschriebenen Absender nicht von der in dicken Lettern geschriebenen Adresse unterscheiden können. Der Frankfurter, dessen Götter Muff und Griesgram heißen, habe für Kunden und Käufer nur verächtliche Blicke übrig, und Kneipengäste schmeiße er eine halbe Stunde vor Sperrstunde auf die Straße. Der Ausländeranteil von dreißig Prozent bleibt ohne Einfluß auf diese Situation. Griechen, Türken und Mongolen werden binnen kürzester Frist zu echten Frankfurtern, mißgünstigen Erbsenzählern, unzufriedenen Meckerpötten und größenwahnsinnigen Menschenfeinden. Nur Christian Schmidt, der solches berichtet, konnte sich der Vereinnahmung durch diese Stadt entziehen, als Bielefelder fühlt er sich hier wie zu Hause.
Wenn zweiundvierzig Autoren dreiundfünfzig Schmähungen über Orte, an denen sie wohnen oder gewohnt haben, verfassen und auch noch veröffentlichen, dann können sie in Konflikt mit den Einwohnern dieser öden Orte geraten. Denn wider Erwarten fühlen sich dort manche Menschen tatsächlich wohl. Sie haben kein Verständnis für das, was Martin Heidegger unter Unbehaustheit verstand, und mögen es gar nicht, garstige Worte über ihre Heimat zu lesen. So gellte denn ein einziger unartikulierter Aufschrei der erregten Menschenmassen durch Nürnberg, nachdem Klaus Bittermanns Aufsatz über Nürnberg in der "taz" vorab gedruckt worden war. Eine Flut von wutschäumenden Leserbriefen ergoß sich über die Lokalpresse. Nur ein Trost blieb: andere Städte trifft es härter, beispielsweise Bamberg oder München. HARTMUT HÄNSEL
Jürgen Roth, Rayk Wieland (Hrsg.): "Öde Orte". Ausgesuchte Stadtkritiken von Aachen bis Zwickau. Reclam Verlag, Leipzig 1998. 252 S., 11 Abb., br., 19,- DM.
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