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Ödipus immer wieder und kaum Ende trotz des Anti-Ödipus und allen offensichtlichen Aufklärungsschwunds der Psychoanalyse mit ihrem subjektivistisch bornierten Ödipuskomplex? Gewiss nicht. Denn mit der fortschreitenden Aushöhlung der weiland politischen Großmythologie Ödipus zu einer infantilen Trivialität, potenziert sich das Malheur seiner Wiederkehr im Objektiven: Ödipus – revenant, epochengemäß medial. Überfällig demnach seine sich mythosophisch fortschreibende sinnen- und gedächtnis- kurzum: medien-theoretische Lesart, in der die ganze Unterwelt der Memorials spruchreif wird. Ödipus, zumal…mehr

Produktbeschreibung
Ödipus immer wieder und kaum Ende trotz des Anti-Ödipus und allen offensichtlichen Aufklärungsschwunds der Psychoanalyse mit ihrem subjektivistisch bornierten Ödipuskomplex? Gewiss nicht. Denn mit der fortschreitenden Aushöhlung der weiland politischen Großmythologie Ödipus zu einer infantilen Trivialität, potenziert sich das Malheur seiner Wiederkehr im Objektiven: Ödipus – revenant, epochengemäß medial. Überfällig demnach seine sich mythosophisch fortschreibende sinnen- und gedächtnis- kurzum: medien-theoretische Lesart, in der die ganze Unterwelt der Memorials spruchreif wird. Ödipus, zumal als Greis – lahm, blind, sich selbst betäubend das letzte Gerüchtewort Mensch nur noch schreiend: der Aufstand aller inkompatiblen Sinne. „Ödipus’ Stunde naht“ – das weiße Rauschen, schließlich.
Autorenporträt
Rudolf Heinz, geb. 1937, ist Professor für Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und als dissidenter Psychoanalytiker psychiatrisch tätig.