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Die erste vergleichende historische Studie, die länderübergreifend Skandaltypologien ausbildet.
Im ausgehenden 19. Jahrhundert traten in ganz Westeuropa zahllose spektakuläre Skandale auf. Es kam zu Enthüllungen über Korruption, Ehebrüche und koloniale Gewalt, die zu politischen Krisen und grenzübergreifender Empörung führten. Frank Bösch untersucht diese politischen Skandale erstmalig systematisch, international vergleichend und anhand von umfassenden Archivquellen. Er analysiert Verlauf und Wirkungen der Skandale und fragt, inwieweit sie die politische Kommunikation, Machtstrukturen und…mehr

Produktbeschreibung
Die erste vergleichende historische Studie, die länderübergreifend Skandaltypologien ausbildet.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert traten in ganz Westeuropa zahllose spektakuläre Skandale auf. Es kam zu Enthüllungen über Korruption, Ehebrüche und koloniale Gewalt, die zu politischen Krisen und grenzübergreifender Empörung führten. Frank Bösch untersucht diese politischen Skandale erstmalig systematisch, international vergleichend und anhand von umfassenden Archivquellen. Er analysiert Verlauf und Wirkungen der Skandale und fragt, inwieweit sie die politische Kommunikation, Machtstrukturen und kulturellen Normen beeinflussten. Zudem zeigt die Studie, wie sich in Deutschland und Großbritannien das Verhältnis von Politik, Medien und Öffentlichkeit veränderte und verdeutlicht die Interaktionen und Annäherungen zwischen den beiden Ländern.

Frank Bösch, geboren 1969, ist seit April 2007 Professor für Fachjournalistik Geschichte am Historischen Seminar der Universität Gießen und Sprecher des DFG-Graduiertenkollegs 'Transnationale Medienereignisse von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart.'
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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dass diese Studie von Frank Bösch auf der Welle einer kulturhistorischen Öffnung der Politikgeschichte reitet, kann Martin Baumeister nur als Gewinn verbuchen. Schließlich stellt der Autor systematische Fragen weit über den Tellerrand der Skandalforschung hinaus, erörtert die Folgen von Skandalen und ihre Rolle als Indikator für Konflikte im deutsch-britischen Vergleich für den Zeitraum des Vierteljahrhunderts vor dem Ersten Weltkrieg. Das Potential einer solchen Vorgehensweise ist laut Bösch beträchtlich. Über die Begriffsbestimmung hinaus eröffnet die Lektüre ihm anhand von ausgewählten Fällen die "klassische Skandaltrias von Sex, Geld und Macht" und unterscheidet Spielarten des Skandalösen (Homosexualität, Ehebruch, Korruption etc.). Für Bösch ergibt sich daraus ein Raster, das ihm den Wandel gesellschaftlicher und politischer Normen sowie nationale Eigenarten vor Augen führt. Wichtig erscheint ihm der Erweis des politischen Charakters der Skandale. Wenn ihn die Fülle der behandelten Fälle auch ganz schön fordert und er Böschs Zurückhaltung bei der Auswertung visueller Quellen kritisiert, so wird er durch die Verdienste der Studie hinsichtlich einer "neuen Geschichte" des Kaiserreichs doch voll und ganz entschädigt.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Bösch stellt die Aktualität einer "neuen Geschichte" des Kaiserreichs unter Beweis. Und er gibt wertvolle Anregungen für weiterführende Forschungen, insbesondere zur Geschichte der Weimarer Republik." Martin Baumeister, FAZ, 07.09.2009, S.8 "Bösch ist es ohne Frage gelungen, eine spannende und lesenswerte Studie vorzulegen, die zweifellos auch das Zeug zu einem Standardwerk der Medien- und modernen Politikgeschichte hat." Andreas Rose, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 3/ 2010 "Der Erkenntnisgewinn, den die vorliegende Studie bietet, ist sicherlich enorm" Peter Winzen, Historische Zeitschrift 290 (2010) "The book's principal strength lies in its comparative approach, which allows the author to reach a number of thought-provoking conclusions" Matthew Jeffries, German History 28.1 (2010) "Der Band besticht durch die detaillierte Analyse medialer und politischer Kommunikation." Torsten Riotte, sehepunkte 9 (2009) "Mit den "Öffentlichen Geheimnissen" liegt erstmals eine große Synthese der historischen Skandalforschung vor." Henning Holsten, H-Soz-u-Kult (27.10.2009) "Frank Bösch hat eine quellengesättigte, gut geschriebene und theoretisch fundierte Studie zur politischen Kommunikation vorgelegt. Sie ist lesenswert für alle, die glauben, Kommunikationsgeschichte sei antiquarisch und beschreibend." Rudolf Stöber, Publizistik. Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung 54.3. (2009) "Bösch treibt den Forschungsstand enorm voran und festigt seine Position als Kapazität auf dem Gebiet. Als Spezialist des transnationalen Vergleichs stellt er heraus, dass man die Liberalität Großbritanniens nicht überschätzen, die Medialisierung und Demokratisierung im deutschen Kaiserreich nicht unterschätzen solle." Thomas Birkner, r:k:m (rezensionen: kommunikation:medien) 25.7.2009…mehr