Marktplatzangebote
4 Angebote ab € 3,39 €
  • Broschiertes Buch

Produktdetails
  • Verlag: Societäts-Verlag
  • Seitenzahl: 151
  • Deutsch
  • Abmessung: 205mm
  • Gewicht: 177g
  • ISBN-13: 9783797308115
  • ISBN-10: 3797308116
  • Artikelnr.: 10741678
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.12.2002

Geschichte, Gesundheit und Gastronomie

Der Journalist schreibt nur für den nächsten Tag. Aber eigentlich, heißt es, trage jeder die Idee für mindestens ein Buch mit sich herum. Die meisten tragen weiter. Aber manche haben es nicht bei der Idee belassen. Und so ist derzeit auch eine Reihe von Büchern im Handel, die Redakteure und Mitarbeiter der "Rhein-Main-Zeitung" und der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" verfaßt haben. Nicht wenige davon sind aus Serien entstanden, die zunächst in der Zeitung zu lesen waren; die Redaktion meinte jedoch, die oft aufwendig recherchierten Beiträge hätten eine längere Lebensdauer als einen Tag verdient. Nicht selten meinen das auch Leser, die an einem Thema besonders interessiert und des Ausschneidens vieler Folgen einer Serie überdrüssig sind. Bücher aus der Redaktion: Das sind gleichwohl mehr als nur abgedruckte Artikel - oft sind die Beiträge ausführlicher (manchmal auch kürzer), sie sind auf den neuesten Stand gebracht. Manchmal sind ganz neue Bilder dazu aufgenommen worden - im Falle der Neuauflage des Buches über die Frankfurter Hochhäuser in Farbe. Doch nicht alle Publikationen gehen auf Zeitungsveröffentlichungen zurück - das Buch über die Paulskirche zum Beispiel nicht und jenes über den Taunus auch nicht. Aber so sind die Journalisten eben: Sie können vom Schreiben nicht lassen. Und die Leser nicht vom Lesen, hoffentlich. mak.

Die Landwirtschaft in Hessen ist vielfältiger, als es manches eintönige Feld, das bis zum Horizont reicht, vermuten läßt. In großem Stil werden in diesem Bundesland Zuckerrüben angebaut, aus Kohl und Salz wird Sauerkraut hergestellt, aus Ökogetreide entstehen Plunder und Flockenbrot. Die Frankfurter Allgemeine / Rhein-Main-Zeitung hat in einer Serie die verschiedenen Aspekte der Landwirtschaft in Hessen vorgestellt - mit einem Schwerpunkt auf dem ökologischen Landbau, der mit der BSE-Krise einen Aufschwung erlebt hat. Das von F.A.Z.-Redakteurin Jacqueline Vogt herausgegebene Buch "Öko & Co - Hessens Landwirtschaft - Produkte, Produzenten und Einkaufstipps" basiert auf dieser Serie. Es stellt nicht nur die Landwirtschaft vor, sondern gibt auch eine Reihe von praktischen Hinweisen: welche Höfe eigene Läden haben, wo sich Großküchen mit Produkten von Ökobauern beliefern lassen können, wo ein Schäfer einen Einblick in seine Arbeit gibt, wo man an Biowein kommt, wo man Ferien auf dem Bauernhof machen kann. In mehreren Beiträgen wird auch ein Einblick in den Gartenbau in Hessen und seine Forstwirtschaft gegeben.

Öko & Co. - Hessens Landwirtschaft - Produkte, Produzenten und Einkaufstipps, herausgegeben von Jacqueline Vogt, Societäts-Verlag, Frankfurt 2002, 12,80 Euro.

Heinrich von Kleist wußte es ganz genau. "Das ist eine Gegend wie ein Dichtertraum, und die üppigste Phantasie kann nichts Schöneres erdenken als dieses Tal", schrieb er 1801. Kleist meinte den Rhein im Abschnitt zwischen der Mündung der Nahe und der Mosel - den Mittelrhein, den noch immer Touristen in großer Zahl besuchen. Oliver Bock, Korrespondent dieser Zeitung im Rheingau-Taunus-Kreis, berichtet von der Vergangenheit der Reisen zum und auf dem Rhein, er stellt die wichtigsten Orte und Burgen entlang dem Fluß vor und skizziert den Weinanbau. Schließlich gibt Bock auch Hinweise auf Sehenswürdigkeiten und Restaurants. Wie es heutzutage zwischen dem Binger Mäuseturm und dem Deutschen Eck aussieht, zeigt Kurt Mayer in großformatigen Fotos. Das Rheintal, so ist zu erfahren, hatte eine keineswegs ruhige Geschichte: Der Turm vor dem Binger Loch verweist auf die Zollburg Ehrenfels mitten im Rüdesheimer Berg, die im 17. Jahrhundert mehrfach belagert wurde - und 1689 schließlich zerstört. Zwischen 1987 und 1992 wurde sie umfassend restauriert.

Oliver Bock, Im Tal der Loreley. Der Mittelrhein zwischen Bingen und Koblenz. Fotos von Kurt L. Mayer, Societäts-Verlag, Frankfurt 2001, 34,80 Euro.

Was man alles nicht weiß. Daß der Bau des Eisernen Stegs 1867 über eine Art Aktiengesellschaft finanziert wurde, zum Beispiel: Ein Bauunternehmen gab Anteilsscheine aus, die mit fünf Prozent verzinst wurden. Oder: Daß das Hochhaus der SGZ-Bank unweit der Alten Oper das erste war, bei dem sich die Architekten getraut hatten, den Dom nach Metern hinter sich zu lassen - bis dahin hatten die Profanbauten die 95 Meter des Kirchturms respektiert. Oder: Daß es im Frankfurter Flughafen nicht weniger als 17 Restaurants sowie 26 Bars und Cafés gibt. Und 120 Läden. Und drei Hotels. Das alles läßt sich aber erfahren: Günter Mick, Ressortleiter der Rhein-Main-Zeitung, lädt in der Neuauflage seines reichhaltig bebilderten Buchs zu einem Rundgang durch die Frankfurter Geschichte und Gegenwart ein. Zudem gibt er zahlreiche Tips - wann Museen geöffnet sind, wie man an Theaterkarten kommt. Und auch: Wo man dem neuesten Frankfurter Vergnügen nachgehen kann, in den Spitzen von Hochhäusern zu essen und dabei auf die Menschen und Autos hinabzuschauen.

Günter Mick, Frankfurt am Main. Herzstück Europas. Mit Fotos von Wolfgang Lechthaler, Societäts-Verlag, Frankfurt 2000, 19,90 Euro.

Man ahnt es schon: Sport ist anstrengend. Brigitte Roth, Redakteurin dieser Zeitung, und ihre Mitautoren Petra Bracht und Roland Liebscher-Bracht überzeugen Bewegungsmuffel deshalb ganz, ganz vorsichtig, mit dem Herumliegen im Fernsehsessel aufzuhören und zwecks besserer Gesundheit und höherer Lebenserwartung mit der Körperertüchtigung zu beginnen. Wer beim Joggen schlechtes Wetter fürchte, könne ja zu Hause ein Laufband aufstellen, schreiben sie. Oder: Wer für Liegestütze zu schwach sei, könne sich ja erst einmal eine Zeitlang dabei auf den Knien abstützen. Zum Sport und zu einem speziellen Programm zur Schmerzbeseitigung muß freilich noch die richtige Ernährung kommen, damit "Biotuning" daraus wird. Die Leser erfahren, daß Petersilie ein Vitamin-C-Bündel ist, daß Fleisch schlecht für die Laune ist, und die Autoren wissen sogar, daß man mit Sojasprossen Glatzen vorbeugen kann. Wie das geht, kann an dieser Stelle nicht erläutert werden. Im Buch schon.

Petra Bracht, Roland Liebscher-Bracht und Brigitte Roth, Biotuning - leichter leben!, Innoventia-Verlag, Ostheim 2001, 23,70 Euro.

Es soll ja niemand sagen, die Einheit Europas habe nur Nachteile. In Deutschland etwa hat die europäische Harmonisierung dazu geführt, daß die Standardweinflasche mit einem Fassungsvermögen von 0,7 Litern durch eine größere mit 0,75 Litern ersetzt wurde. Nur: Welcher Wein sollte drin sein? Oliver Bock gibt darauf eine Antwort. Er erläutert den Unterschied zwischen Rotwein, Roséwein und Rotling, zwischen Tafelwein, Landwein und Qualitätswein und geht ausführlich auf die heilsamen Wirkungen des Weins ein. Und er schildert, wo im Rhein-Main-Gebiet und seiner Umgebung welcher Wein angebaut und ausgeschenkt wird. Im rustikalen Weinhaus "Ritter Jörg" in Sommershausen etwa werden zu Schweinshaxe und Kümmelbraten Weine der Winzergenossenschaft Nordheim serviert. Im Walderdorffer Hof in Bensheim hingegen kann man testen, inwiefern Bergsträßer Weine zu Vollwertkost passen.

Oliver Bock, Weinführer Rhein-Main. Weinkunde, Winzer und Lagen, Societäts-Verlag, Frankfurt 1999, 19,90 Euro.

Jeden Freitag lädt Elvira Klein die Leser der "Rhein-Main-Zeitung" zu einer Wanderung ein. Manchmal geht es in die Nähe, nach Lorch zum Beispiel oder Rüdesheim, manchmal auch in die Ferne, nach Bad Honnef oder Remagen. Aber immer führt Klein ihre Leser Schritt für Schritt vom Start zum Ziel: hier dem R folgen, dort der schwarzen 7 auf weißem Grund. Aus den Wandertips ist inzwischen eine Reihe von Büchern geworden - derzeit sind sechs im Angebot, die unter anderem "rund um Frankfurt" führen, in den Taunus, den Odenwald und den Spessart. "Der Ausflug in und um Rhein-Main" ist der jüngste.

Elvira Klein, Der Ausflug in und um Rhein-Main, Societäts-Verlag, Frankfurt 2001, 11,80 Euro.

Das 20. Jahrhundert war in Frankfurt jenes, in dem die Synagogen brannten. Es war aber auch jenes, in dem die Stadt einen Aufschwung zu ungekannter Blüte nahm. In dem neuen Buch "Frankfurt - Streifzüge durch das zwanzigste Jahrhundert" blicken Redakteure dieser Zeitung auf unruhige Jahrzehnte zurück: vom Bau der Alten Brücke bis zur Revolution 1918, vom Siedlungsbau der zwanziger Jahre zur Auslöschung des jüdischen Lebens, vom Kampf um den Sitz der Bundesregierung bis zum Bau des Messeturms. Vieles, was eben noch präsent erschien, ist auch schon wieder Geschichte - so der Bau der ersten U-Bahn-Strecke 1968, mit dem die Stadt, die sich selbst gerne als Metropole sieht, Anschluß zu den wirklichen Metropolen dieser Welt suchte, der umstrittene Wiederaufbau der Alten Oper und die Rekonstruktion der Ostzeile des Römerbergs. Auf all dies und vieles andere werden in dem von Günter Mick, Ressortleiter der Frankfurter Allgemeinen / Rhein-Main-Zeitung, herausgegebenen Buch Schlaglichter geworfen. Und dabei manche Details geschildert: Wer weiß schon noch, wie es genau am Vorabend der Währungsreform 1948 war, als die Menschen die letzte Reichsmark ausgaben? Wer erinnert sich noch an die frühen Diskussionen um den Hochhausbau in Frankfurt?

Frankfurt - Streifzüge durch das zwanzigste Jahrhundert, herausgegeben von Günter Mick, Societäts-Verlag, Frankfurt 2002, 9,90 Euro.

Wem der Sinn nach Kürbissüppchen, zartem Zander auf Paprika-Zucchini-Gemüse und Taubenbrust steht, der kommt in Wiesbaden auf seine Kosten. Wer lieber Glasnudelsalat mit Garnelen und Reisteigrollen mit Dip mag, auch. Wie vielfältig die Gastronomie der hessischen Landeshauptstadt und ihrer Umgebung ist, zeigt Peter Badenhop, Redakteur der Frankfurter Allgemeinen/Rhein-Main-Zeitung, in dem Buch "Wiesbaden kulinarisch" auf. Die Taubenbrust kommt im Restaurant "Marcobrunn" im Schloß Reinhartshausen auf den Tisch, die Reisteigrollen im "Chookdee" an der Spiegelgasse in Wiesbaden. Wer das nicht exquisit genug findet, kann ja bei "Gollner's auf der Burg Sonnenberg" pochierten Waller in Pommery-Senf-Sauce bestellen, wer es lieber deftig mag, sich den Rotbarsch in Bierteig im "Beisl" an der Wilhelmstraße bringen lassen. 60 Restaurants, die also ganz unterschiedlichen geschmacklichen Ansprüchen genügen und zu ganz unterschiedlich ausgestatteten Portemonnaies passen, hat der Autor getestet. Und in einem gibt es sogar den "Trüffel-Teller Superior". Wo das ist, läßt sich allerdings nur im Buch nachlesen.

Peter Badenhop, Wiesbaden kulinarisch. Vom Schweinefuß bis zur Ente, Societäts-Verlag, Frankfurt 2002, 12,80 Euro.

Vor Peter Lückemeiers Feder ist niemand sicher. Sicher: Den Kanzler verehrt er. "Von Schröder lernen heißt siegen lernen." Denn der Mann hat Doris seinen Heiratsantrag einfach en passant vorgetragen: "Am 17. nachmittags hätte ich Zeit." So mache man das, lobt Lückemeier: "Kurz, klar, schnittig." Kurz, klar und schnittig sind auch die "Herzblatt-Geschichten" des Ressortleiters der Rhein-Main-Zeitung in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" und manchmal verletzend obendrein. "Frau Schipanskis ,Lieblingsduft' ist Tosca von 4711. Tosca! Wir wußten gar nicht, daß es das noch gibt." Aber gelegentlich ist Lückemeier auch einfach hilfreich. "Und nun, Männer, ein geldwerter Tip für Sie von uns. Daß Frauen beim Flirten tief timbrierte Männerstimmen bevorzugen, ist ja nichts Neues. Aber jetzt haben Wissenschaftler herausgefunden, daß sie viel lieber die dunklen Vokale a, o und u hören als die hellen e und i. Achten Sie darauf! Mit Sätzen wie ,Gorbatschow muß Blutwurst kaufen' können Sie ungeahnte erotische Erfolge erzielen." 41 "Herzblatt-Geschichten", die seit 1995 erschienen, sind in diesem Buch zusammengefaßt.

Peter Lückemeier, Herzblatt-Geschichten, Stroemfeld-Verlag, Frankfurt und Basel 2001, 9,90 Euro.

Zu den Launen der Natur zählt, daß der Rhein zwischen Mainz und Rüdesheim nicht nach Norden, sondern nach Südwesten fließt. Das beschert den Hügeln auf der rechten Seite des Flusses eine sonnige Lage, die seit Jahrhunderten zum Weinanbau genutzt wird. Oliver Bock, Korrespondent der "Rhein-Main-Zeitung" im Rheingau-Taunus-Kreis, und der Fotograf Kurt L. Mayer stellen den Rheingau vor - mit kurzen Hinweisen auf die Geschichte, Einblicken in die Gegenwart und Tips für Wanderungen.

Oliver Bock, Kurt L. Mayer, Der Rheingau. Des Stromes goldene Mitte, Societäts-Verlag, Frankfurt 1999, 34,80 Euro.

Die Metropole Frankfurt und ihr Umland - das war niemals ein Verhältnis ohne Spannungen. 1389 zum Beispiel. Immer wieder hatten sich die Frankfurter die Beutezüge der Kronberger Raubritter gefallen lassen müssen - nun zogen sie mit mehr als 1000 Mann nach Norden, um für Ruhe zu sorgen. Alles vergebens: Jämmerlich wurden die Frankfurter geschlagen, ein hohes Lösegeld mußten sie für ihre Gefangenen entrichten. Solche Einblicke in die Geschichte vermitteln Heike Lattka und Rainer Hein, Korrespondenten der Rhein-Main-Zeitung für den Main-Taunus-Kreis und den Hochtaunuskreis, in dem Buch "Der Taunus". Sie gehen den Limes ab, sie schildern, wie Hugenotten als Glaubensflüchtlinge Friedrichsdorf aufbauten, sie schildern aber auch den Taunus der Gegenwart mit seinen Kurorten, dem Main-Taunus-Zentrum und der Erdfunkstelle in Usingen. Nicht zuletzt geben die Autoren in dem reich bebilderten Buch - Fotos von Wolfgang Lechthaler - viele Hinweise auf Lokale und Ausflugsziele im Taunus - "das Gebirge", wie Johann Wolfgang Goethe ehrfurchtsvoll sagte.

Heike Lattka und Rainer Hein: Der Taunus. Streifzug durch das hessische Mittelgebirge. Fotos von Wolfgang Lechthaler, Societäts-Verlag, Frankfurt 2000, 34,80 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr