Umweltbelastungen wie Lärm, Emissionen aus Industrieansiedlungen und Mülldeponien, Giftstoffe in Nahrungsmitteln oder die Luft von Innenräumen werden oft als Risiken eingestuft. Wie diese Risiken zu bewerten sind und wann sie schießlich als Bedrohung für die Gesundheit erlebt werden, läßt sich allerdings in einem eindeutigen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang kaum vorhersagen. Das Risikopotential ist unter Fachleuten und in der Bevölkerung heftig umstritten. Die in- und ausländischen Autoren dieses Bandes verschaffen einen Einblick in die Entwicklung und in die Tendenzen der Kommunikation über Risiken im Zusammenhang mit gesundheitsgefährdenden Umweltsituationen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.02.1997Macht die Umwelt krank?
Debatten um ökologische Risiken
Die gesundheitlichen Gefahren, die durch Strahlen, Dämpfe oder Substanzen in der Nahrung drohen, haben in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen beschäftigt. Ein Indiz dafür ist, daß die Zahl der Umweltmediziner unentwegt steigt. Obwohl viele der Patienten in Umweltambulanzen und Arztpraxen tatsächlich an körperlichen oder psychischen Gebrechen leiden, lassen sich die unter Verdacht stehenden Umweltgifte oft nicht nachweisen. Die Kluft zwischen den Empfindungen von Betroffenen einerseits und den Befunden der Fachleute andererseits hat nun eine Kontroverse über die Einstufung ökologischer Risiken entfacht. Vor knapp einem Jahr haben im Deutschen Hygiene-Museum Dreden zahlreiche Wissenschaftler über das Thema debattiert. Die fast zwei Dutzend Vorträge dieses internationalen Kongresses sind inzwischen als Buch erschienen. Sie geben den wissenschaftlichen Stand der Diskussion um Gifte in Räumen und Nahrungsmitteln, über Lärm sowie Luft- und Wasserverschmutzung recht anschaulich wieder. Dabei geht es auch darum, wie die Massenmedien, Verbände und Behörden dazu beitragen, daß Umweltrisiken als Gesundheitsgefahren wahrgenommen werden. jom
Gerhard de Haan (Hrsg.): "Ökologie - Gesundheit - Risiko". Akademie-Verlag, Berlin 1996. 321 S., 68 Mark.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Debatten um ökologische Risiken
Die gesundheitlichen Gefahren, die durch Strahlen, Dämpfe oder Substanzen in der Nahrung drohen, haben in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen beschäftigt. Ein Indiz dafür ist, daß die Zahl der Umweltmediziner unentwegt steigt. Obwohl viele der Patienten in Umweltambulanzen und Arztpraxen tatsächlich an körperlichen oder psychischen Gebrechen leiden, lassen sich die unter Verdacht stehenden Umweltgifte oft nicht nachweisen. Die Kluft zwischen den Empfindungen von Betroffenen einerseits und den Befunden der Fachleute andererseits hat nun eine Kontroverse über die Einstufung ökologischer Risiken entfacht. Vor knapp einem Jahr haben im Deutschen Hygiene-Museum Dreden zahlreiche Wissenschaftler über das Thema debattiert. Die fast zwei Dutzend Vorträge dieses internationalen Kongresses sind inzwischen als Buch erschienen. Sie geben den wissenschaftlichen Stand der Diskussion um Gifte in Räumen und Nahrungsmitteln, über Lärm sowie Luft- und Wasserverschmutzung recht anschaulich wieder. Dabei geht es auch darum, wie die Massenmedien, Verbände und Behörden dazu beitragen, daß Umweltrisiken als Gesundheitsgefahren wahrgenommen werden. jom
Gerhard de Haan (Hrsg.): "Ökologie - Gesundheit - Risiko". Akademie-Verlag, Berlin 1996. 321 S., 68 Mark.
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