Der internationale Handel ist trotz teilweiser Zollreduktionen im Rahmen der WTO noch immer durch viele sichtbare und verdeckte Eingriffe geprägt. Hierfür fehlt jedoch meist die wohlfahrtsökonomische Begründung. Da freier Handel aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive zahlreiche Vorteile birgt, stellt sich die Frage nach möglichen Durchsetzungsmechanismen für die Handelsliberalisierung. Während externen Lösungen auf internationaler Ebene die nötige Rechtsdurchsetzung fehlt, ermöglichen interne, sog. evolutorische Mechanismen kooperatives Verhalten zwischen den Ländern. Dies zeigt sich auch verschiedentlich in der Wirtschaftsgeschichte. Stefanie Krause analysiert die Wirkungsweise evolutorischer Mechanismen und findet heraus, dass verschiedene Voraussetzungen für ihre Wirksamkeit im internationalen Handel erkennbar sind. Interessanterweise wirken sie auch im Rahmen der WTO, die auf den ersten Blick als eine externe Institution wahrgenommen wird. Diese Beobachtung eröffnet positive Aussichten für die evolutorische Handelsliberalisierung - es gibt jedoch auch Stolpersteine: Der ambivalente Charakter von Antidumpingmaßnahmen sowie große Unterschiede in den Faktorproportionen und -spezifitäten zwischen den Volkswirtschaften können die evolutorische Herausbildung von Freihandel hemmen. Dennoch eröffnet die Stärkung von sich selbst durchsetzenden Mechanismen auf internationaler Ebene durch die Integration evolutorischer Elemente in externe Institutionen wie die WTO optimistische Aussichten fu?r eine liberalere Handelspolitik.