Nur eine objektive Betrachtung der eigenen Geschichte und die Bitte um Vergebung beim Anderen können zu einem Frieden in Gerechtigkeit und auch zu echter Versöhnung zwischen den Kroaten und Serben und auch "ihrer Kirchen" führen. Zu jeder Zeit gab es Kontakte zwischen der Serbisch-orthodoxen und der katholische Kirche. Alle Gipfeltreffen zwischen den kirchlichen Öberhäuptern zeugen vom Einsatz für den Frieden und die ökumenische Offenheit. Trotzdem muss man auch sagen, dass die Politik, das geschichtliche Erbe und die Situation in der Weltökumene auch den Ökumenismus zwischen der katholischen Kirche Kroatiens und der Serbisch-orthodoxen Kirche erschwert haben. Nach dem Krieg 1995 waren beide Kirchen mit den Modernisierungsprozessen in der Gesellschaft konfrontiert und dieser Weg war nicht immer einfach. Die "Pflege" der Ökumene, die Förderung des Dialogs mit der modernen Kultur, "der Schrei" nach der Solidarität und nach der Gerechtigkeit in der Gesellschaft, die Teilnahme an denVersöhnungsprozessen bleibt den beiden Kirchen nicht erspart, wenn sie ihrer ökumenischen Offenheit und der prophetischen Aufgabe treu bleiben wollen.