Essad Bey erzählt mit viel Geist und Witz von seiner Kindheit in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, sowie von seiner Flucht vor der Russischen Revolution 1917, die ihn zuerst quer durch den halben Orient, dann durch den Kaukasus und schließlich nach Istanbul führt - wo dieses Buch endet - bevor er in Berlin eintrifft.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ist dieses Buch nun ein orientalisches Märchen, ein Schelmenroman, eine Autobiografie oder eine antibolschewistische Propagandaschrift, fragt sich Rezensent Stefan Weidner nach der Lektüre von Essad Beys 1929 erstmals veröffentlichten Werk "Öl und Blut im Orient". Im Grunde egal, denn das Buch "schillert" wie sein Autor, fährt der Kritiker fort, der zunächst Beys Biografie resümiert: Geboren unter dem Namen Lev Nussimbaum als Sohn eines ukrainisch-jüdischen Ölbarons, floh er im Zuge der bolschewistischen Revolution von Baku nach Berlin, konvertierte zum Islam, publizierte früh in der "Literarischen Welt", schrieb nach einem Publikationsverbot unter dem Namen Kurban Said und floh nach Italien, wo er sich bis zu seinem frühen Tod den Faschisten anschloss. Von Faschismus entdeckt der Rezensent in diesem seiner Meinung nach brandaktuellen Werk allerdings keine Spur - vielmehr lernt er den Autor als "Humanisten" kennen, der ein ebenso aufgeschlossenes wie kenntnisreiches Bild des Orients vermittele, gegen Klischees und "Blut- und Boden"-Konzepte anschreibe, die Verbrechen der Bolschewisten benenne, zudem amüsante Anekdoten liefere. Die "bibliophile" Edition, das instruktive Bey-Porträt von Sebastian Januszewski und Marko Martins Ortsbegehung in Baku lassen den Rezensenten eine klare Leseempfehlung aussprechen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Man verschlingt dieses Buch in einem Zug ... " Stefan Weidner Süddeutsche Zeitung 20180831