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In der vorliegenden Arbeit wird die Situation österreichischer Auslandsemigranten zu Beginn des 21. Jahrhunderts in Lateinamerika beleuchtet, wobei der Fokus auf die in Argentinien lebenden Auslandsösterreicher gerichtet ist. Primär wird die Gruppe jener österreichischen Emigranten erforscht, die Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg und aus freiem Willen verlassen haben. Für relevante Vergleiche wurden auch jene Österreicher/innen nach ihren Eindrücken befragt, die nur kurz in den untersuchten Regionen wohnhaft sind beziehungsweise waren, beispielsweise Kontrakt- oder Investitionsösterreicher…mehr

Produktbeschreibung
In der vorliegenden Arbeit wird die Situation österreichischer Auslandsemigranten zu Beginn des 21. Jahrhunderts in Lateinamerika beleuchtet, wobei der Fokus auf die in Argentinien lebenden Auslandsösterreicher gerichtet ist. Primär wird die Gruppe jener österreichischen Emigranten erforscht, die Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg und aus freiem Willen verlassen haben. Für relevante Vergleiche wurden auch jene Österreicher/innen nach ihren Eindrücken befragt, die nur kurz in den untersuchten Regionen wohnhaft sind beziehungsweise waren, beispielsweise Kontrakt- oder Investitionsösterreicher sowie Schüler und Studenten.
Hauptforschungsaspekt dieser Dissertation ist die Persistenz kultureller Eigenheiten der Zielgruppe. Speziell das Einwanderungsland Argentinien stellt mit seiner multikulturellen Gesellschaft und den emigrantenfreundlichen Zugängen einen in der Wissenschaft noch unergiebig erforschten Bereich dar. Erkenntnisreich interpretierte Erhebungsbögen bilden nach ihrer vergleichenden Auswertung eine wichtige Basis für die Recherchen. Die Schlussfolgerungen werden mit den Erkenntnissen aus persönlichen Gesprächen und Interviews mit Personen der Zielgruppe in Beziehung gebracht. Analoge Fachliteratur sowie persönliche Recherchen beziehungsweise Erlebnisse des Verfassers dieser Arbeit bilden eine weitere vergleichbare, wichtige Basis. Sämtliche Erkenntnisse und Aspekte fließen in ein umfangreiches Schlussresümee ein, in dem sich abschließend herauskristallisiert, dass sich der überwiegende Teil der heute in Argentinien lebenden Österreicher sehr wohl noch als Österreicher fühlt und sich der österreichischen Werte bewusst ist.
Diese Aussage muss jedoch differenziert interpretiert werden, weshalb jedes einzelne Kapitel dieser Publikation erforderlich ist. Nach der Definition, wer als Österreicher bezeichnet werden kann, wird der Frage nachgegangen, mit welchen Herausforderungen Auslandsösterreicher weltweit zu Beginn des 21. Jahrhunderts konfrontiert sind. Nach einem Vergleich mit anderen Nationen und Migrationsströmen wird die spezifische österreichische Emigration nach Lateinamerika mit dem Schwerpunkt Argentinien unter die Lupe genommen. Bei der Definition des heute in Argentinien lebenden Österreichers muss berücksichtigt werden, dass es verschiedene Einwanderungsgruppen gibt, die üblicherweise kaum in Kontakt miteinander stehen. Wägt man alle in dieser Arbeit aufgelisteten Aspekte gegeneinander ab, so kann die oben angedeutete, folgende Erkenntnis formuliert werden: Die überwiegende Mehrheit der in Argentinien lebenden Österreicher ist heute auch angesichts etlicher Relativierungen nach wie vor stolz, sich als Österreicher bezeichnen zu dürfen.
Autorenporträt
Dr. MMag. Helmut Tomitz beschäftigt sich seit 15 Jahren wissenschaftlich mit den Themen Multikulturalismus, Migration und Auslandsösterreicher/innen. Nach Reisen in mehr als 50 Länder der Welt und eigenem mehrjährigen Aufenthalt außerhalb von Österreich hat er im Frühling 2010 seine Dissertation am Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz fertig gestellt. Damit hat er sein berufsbegleitendes Doktoratsstudium mit Auszeichnung abgeschlossen und die Arbeit hat in wissenschaftlichen Kreisen große Anerkennung und Aufmerksamkeit gefunden. Tomitz wird regelmäßig kontaktiert um seine Fachexpertise abzugeben oder schriftliche Beiträge zu verfassen sowie zu Vorträgen eingeladen. Die umfangreichen Recherchen führten Tomitz neben Untersuchungen in Österreich nach Argentinien, Brasilien, Costa Rica, Deutschland, Guatemala, Mexiko und Uruguay. Im Vorfeld entstand zwischen 2001 und 2003 die weitläufig beachtete Diplomarbeit von Tomitz: ¿Österreichische Emigranten in der multikulturellen Gesellschaft Australiens am Beginn des 21. Jahrhunderts¿. Für die Recherchen verbrachte Tomitz im Jahr 2001 sieben Monate in Australien. In einer ständig enger zusammenwachsenden Welt liefert die interdisziplinär inspirierte Arbeit im Zeitalter des Internets und der Globalisierung einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung.