Im Herbst 1948 wurden in Wien fast zeitgleich zwei große Denkmäler errichtet: das kommunale Opferdenkmal auf dem Zentralfriedhof, das der Widerstandsopfer aus der Zeit 1934-1945 gedenkt, und das Heimkehrer-Gedächtnismal auf dem Leopoldsberg, das an die österreichischen Wehrmachtssoldaten erinnert. Beide Denkmäler sind signifikante Repräsentationen des spezifischen Geschichtsdiskurses in der frühen, von den Alliierten besetzten Zweiten Republik über die zeitgeschichtliche Vergangenheit Österreichs.Karl Klambauer analysiert in seinem Buch detailliert die Genese, Bildsprache und Texturen dieser beiden Denkmäler. Besondere gedächtniskulturelle Bezüge spannen einen Bogen von diesen beiden Monumenten zu zwei zentralen Wiener Sakralbauten: dem Stephansdom und der Wiener Votivkirche. Diese beinhalten ebenfalls zahlreiche Gedenkstätten zur österreichischen Zeitgeschichte. Anhand ausgewählter Beispiele verdeutlicht dieser Band erstmals ausführlich die Bedeutung dieser Kirchen für die österreichischen Geschichts- und Identitätskonstruktionen nach 1945.