Im Jahrhundert der staufischen Kaiser von Friedrich Barbarossa bis Friedrich II. entsteht ein Großteil jener Länder, die das heutige Österreich bilden: Tirol, Kärnten, Steiermark, Österreich ob der Enns. Den Babenbergern gelingt die dauerhafte Vereinigung der Herzogtümer Österreich und Steiermark. Mit dem Prager Premysl Ottokar II. herrscht erstmals ein König in Österreich, er weist den Weg zur Großmachtbildung, den die Habsburger in seinem Erbe antreten werden. Nicht nur im Bereich der Politik ist das Hochmittelalter eine Zeit des Aufbruchs. Aus der drückenden Abhängigkeit des Mittelalters formiert sich jene Gesellschaftsordnung, die bis ins 20. Jahrhundert Bestand hat: die Ministerialität als neuer Adel, das wirtschaftlich dominante Bürgertum der aufstrebenden Städte und der Bauernstand, der zwar unfrei bleibt, aber in Eigenverantwortung wirtschaften kann. Im Bereich Kunst und Kultur emanzipieren sich die östlichen Randgebiete des Reiches, der "wonnigliche Hof zu Wien", den Walther von der Vogelweide preist, läuft der alten Bischofsstadt Salzburg allmählich den Rang als kultureller Mittelpunkt ab.
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