Mit diesem Buch lösen die Autorinnen Verena Gassner, Sonja Jilek und SabineLadstätter die langjährige Forderung nach einer umfassenden Gesamtdarstellung der Römerzeit in Österreich ein. Die Darstellung beginnt mit den ersten Beziehungen zwischen Rom und dem Ostalpenraum, als hier eine Reihe von lokalen Fürstentümern existierte, aus denen das Regnum Noricum entstand. Mit der Okkupation ab 15 v. Chr. begann die Eingliederung des Gebietes in das römische Imperium, die spätere Provinzialeinteilung Raetien - Noricum - Pannonien bildete sich heraus. Die einsetzende Urbanisierung veränderte nachhaltig die traditionellen Siedlungsstrukturen, Schrifttum und Geldwesen wurden zu bestimmenden Faktoren des Alltags, infrastrukturelle Einrichtungen wie der Straßenbau führten zur Erschließung auch abseits der Hauptrouten gelegener Landstriche, es kam zu einer Intensivierung und Internationalisierung von Handel und Handwerk. Parallelen zu modernen Entwicklungen wie der Globalisierung drängen sich auf - die heute so aktuelle Frage des Verhältnisses von Regionalismus und Internationalität läßt sich modellhaft auch an der Entwicklung der römischen Provinzen abhandeln. Die Markomannenkriege im späten 2. Jahrhundert beendeten den Traum vom ewigen Frieden, den Rom garantieren zu können schien. Bis in die Spätantike spielte dieser Raum die Rolle eines Grenzgebietes, das zunehmend unter feindlichen Übergriffen zu leiden hatte. Der Band endet mit der Übernahme der römischen Provinzen durch die völkerwanderungszeitlichen Gentes im Donauraum und den inneralpinen Gebieten sowie durch die Slawen im südlichen Alpenraum.