Der ÖNB-INK ist der erste Band einer seit langem erwarteten Dokumentation einer der bemerkenswertesten Inkunabelsammlungen der Welt: Die Österreichische Nationalbibliothek besitzt mit ca. 8000 Inkunabeln eine der größten Sammlungen überhaupt. Neben einigen Widmungsexemplaren an die Habsburger waren es immer wieder größere Büchersammlungen von Gelehrten, Kirchenfürsten, adeligen und bürgerlichen Bibliophilen, Klöstern und städtischen Institutionen, die für bedeutenden Zuwachs durch die Jahrhunderte sorgten. So sind u. a. die Wiener Humanisten des 16. Jahrhunderts, die Bibliothek des Philipp Eduard Fugger aus Augsburg, die Büchersammlungen von adeligen Bibliophilen, allen voran des Prinzen Eugen von Savoyen, zu nennen. Besonders reichhaltige Bestände kamen aus der alten Wiener Stadtbibliothek (Bibliotheca civica Vindobonensis) und der älteren Bibliothek der Wiener Universität sowie im Rahmen der Säkularisierung aus den Klöstern der habsburgischen Kronländer. Den letzten bemerkenswerten Zuwachs brachte die Fideikommiss-bibliothek der Habsburger nach dem Ersten Weltkrieg.
Der sowohl nach Größe als auch Herkunft exzeptionelle Fonds der Wiegendrucke bietet einen repräsentativen Querschnitt durch das Schaffen der Drucker des 15. Jahrhunderts, einen ausgewogenen Überblick über die im ausgehenden Mittelalter verbreiteten literarischen und wissenschaftlichen Texte und mit zahllosen Illustrationen nicht zuletzt einen trefflichen Einblick in die ikonographische Tradition der Zeit.
Ein Katalog dieser Sammlung hat den Besonderheiten der einzelnen Exemplare einen besonderen Stellenwert einzuräumen. In diesem Band werden die Informationen zu Buch-, Bibliotheks- und Kunstgeschichte nach folgendem Schema übersichtlich gegliedert dargestellt: Der Abschnitt H bezieht sich auf handschriftliche Glossen und Kommentare im Buch, Spuren der Beschäftigung der Besitzer mit den Texten. Der Abschnitt A dokumentiert die individuelle künstlerische Ausstattung des Exemplars, von der einfachen Rubrizierung bis zur komplexen Buchmalerei mit handgemalten Initialen und Miniaturen. Viele Drucke tragen noch originale Einbände in gotischem oder Renaissancestil. Ihre detaillierten Beschreibungen finden sich im Abschnitt E; Einbände aus späterer Zeit sind in knapper Form berücksichtigt. Der Abschnitt G enthält alle Hinweise auf Vorbesitzer, Besitzeintragungen, Schenkungs- und Kaufvermerke, Exlibris und Supralibros. Zugleich mit alten Bibliothekssignaturen lassen sie die Rekonstruktion früheren Buchbesitzes zu.
Der erste Band des auf mehrere Bände angelegten Gesamtwerkes mit dem Katalogabschnitt A-B führt 1439 Ausgaben mit zahlreichen Mehrfachexemplaren an. Unter den Bibelausgaben findet sich die einzige in Österreich vorhandene und vollständig erhaltene Gutenbergbibel.
Der Katalog kann durch die Aufbereitung bedeutsamen buchkundlichen Materials in vielerlei Hinsicht weiterführende wissenschaftliche Arbeiten von Kultur- und Wissenschaftshistorikern befruchten, jedenfalls aber Wegweiser durch den abendländischen Bücherschatz sein.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Der sowohl nach Größe als auch Herkunft exzeptionelle Fonds der Wiegendrucke bietet einen repräsentativen Querschnitt durch das Schaffen der Drucker des 15. Jahrhunderts, einen ausgewogenen Überblick über die im ausgehenden Mittelalter verbreiteten literarischen und wissenschaftlichen Texte und mit zahllosen Illustrationen nicht zuletzt einen trefflichen Einblick in die ikonographische Tradition der Zeit.
Ein Katalog dieser Sammlung hat den Besonderheiten der einzelnen Exemplare einen besonderen Stellenwert einzuräumen. In diesem Band werden die Informationen zu Buch-, Bibliotheks- und Kunstgeschichte nach folgendem Schema übersichtlich gegliedert dargestellt: Der Abschnitt H bezieht sich auf handschriftliche Glossen und Kommentare im Buch, Spuren der Beschäftigung der Besitzer mit den Texten. Der Abschnitt A dokumentiert die individuelle künstlerische Ausstattung des Exemplars, von der einfachen Rubrizierung bis zur komplexen Buchmalerei mit handgemalten Initialen und Miniaturen. Viele Drucke tragen noch originale Einbände in gotischem oder Renaissancestil. Ihre detaillierten Beschreibungen finden sich im Abschnitt E; Einbände aus späterer Zeit sind in knapper Form berücksichtigt. Der Abschnitt G enthält alle Hinweise auf Vorbesitzer, Besitzeintragungen, Schenkungs- und Kaufvermerke, Exlibris und Supralibros. Zugleich mit alten Bibliothekssignaturen lassen sie die Rekonstruktion früheren Buchbesitzes zu.
Der erste Band des auf mehrere Bände angelegten Gesamtwerkes mit dem Katalogabschnitt A-B führt 1439 Ausgaben mit zahlreichen Mehrfachexemplaren an. Unter den Bibelausgaben findet sich die einzige in Österreich vorhandene und vollständig erhaltene Gutenbergbibel.
Der Katalog kann durch die Aufbereitung bedeutsamen buchkundlichen Materials in vielerlei Hinsicht weiterführende wissenschaftliche Arbeiten von Kultur- und Wissenschaftshistorikern befruchten, jedenfalls aber Wegweiser durch den abendländischen Bücherschatz sein.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
"Mit dem ersten Band des Inkunabelkatalogs der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB-Ink) schließt sich eine Lücke in der Verzeichnung wichtiger europäischer Wiegendrucksammlungen. (...)
Mit dem Katalog haben Inkunabelkunde und bibliotheksgeschichtliche Forschung ein Standardwerk zur Hand, dessen Wert erst nach dem Erscheinen der nächsten Bände zu ermessen sein wird."
In: Aus dem Antiquariat. 5 (2007). S. 372-373.
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"Die Beschreibungsmethode orientiert sich sehr stark am Inkunabelkatalog der Bayerischen Staatsbibliothek. Viel Wert wird mit jeweils eigenen Abschnitten auf die exemplarspezifischen Besonderheiten wie Einband, handschriftliche Einträge, buchkünstlerische Ausstattung und Besitzgeschichte gelegt. Eine umfangreiche Einleitung führt in die Geschichte des Bestandes und den Katalogaufbau ein."
In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. 53 (2006) 5. S. 281-282.
Mit dem Katalog haben Inkunabelkunde und bibliotheksgeschichtliche Forschung ein Standardwerk zur Hand, dessen Wert erst nach dem Erscheinen der nächsten Bände zu ermessen sein wird."
In: Aus dem Antiquariat. 5 (2007). S. 372-373.
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"Die Beschreibungsmethode orientiert sich sehr stark am Inkunabelkatalog der Bayerischen Staatsbibliothek. Viel Wert wird mit jeweils eigenen Abschnitten auf die exemplarspezifischen Besonderheiten wie Einband, handschriftliche Einträge, buchkünstlerische Ausstattung und Besitzgeschichte gelegt. Eine umfangreiche Einleitung führt in die Geschichte des Bestandes und den Katalogaufbau ein."
In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. 53 (2006) 5. S. 281-282.