Die berühmte Benediktinerabtei Marienberg bei Mals im Vinschgau, die majestätisch das ganze Tal überragt, birgt einen besonderen Schatz. Er wäre beinahe in Vergessenheit geraten, hätte nicht der frühere Abt Stephan Pamer die Geschichte, die sich um die schöne Madonna über dem Eingangsportal der Stiftskirche rankt, in einem Brief festgehalten. An der Universitätsklinik für Kinderheilkunde in Innsbruck hatten Thomas Weggemann immer wieder Mütter von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf von einem Marienwallfahrtsort im Vinschgau berichtet, dessen Gnadenbild ein Jesuskind im Arm halte, das die Züge eines Jungen mit Down-Syndrom trage. Der handgeschriebene Brief des Abtes, den der Herausgeber um Erklärung dieses Hintergrundes gebeten hatte, wurde zum Anlass für diese Publikation.Die Broschüre beleuchtet einerseits die wechselvolle Geschichte des Klosters Marienberg, das sich bis ins 11. Jahrhundert zurückverfolgen lässt; andererseits versucht sie, diese außergewöhnliche Darstellung der "Schönen Madonna" aus historischer, architektonischer, theologischer und kunsthistorischer Sicht zu deuten. Internationale Autoren geben zudem Einblick in ihre Erfahrungen mit dem Down-Syndrom, dessen Aktualität, wie die derzeitigen politischen Bestrebungen nach einer intrauterinen Auslöschung eines Kindes im Falle einer Behinderung beweisen, unübersehbar ist.Mit Beiträgen von Chaya Ben Baruch, Maximilian Heinrich Heim OCist., Stanley Herr, Anselm Krieg OSB, Hermann Mayrhofer, Stefan Pamer, Nino Sakvarelidze, Trude Saltuari-Oberegger, David Steindl-Rast, Paula Türtscher und Thomas Weggemann.