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Am Anfang war Bob. Und Bob schuf den Himmel und die Erde und die Tiere auf den Feldern und im Meer und fünfundzwanzig Millionen andere Arten, darunter auch haufenweise wunderhübsche Mädchen. Und all das schuf er in sechs Tagen. Sechs Tage! Herzlichen Glückwunsch, Bob! Kein Wunder, dass die Erde so ein Durcheinander ist. Stellen Sie sich vor, Gott ist ein ganz normaler Teenager. Er ist faul, sorglos, denkt nur an sich, ist verrückt nach Sex - und kurz davor, Lucy kennenzulernen, das schönste Mädchen der Welt. Lasst uns beten, dass er sich nicht in Lucy verliebt - denn jedes Mal, wenn Bob sich…mehr

Produktbeschreibung
Am Anfang war Bob. Und Bob schuf den Himmel und die Erde und die Tiere auf den Feldern und im Meer und fünfundzwanzig Millionen andere Arten, darunter auch haufenweise wunderhübsche Mädchen. Und all das schuf er in sechs Tagen. Sechs Tage! Herzlichen Glückwunsch, Bob! Kein Wunder, dass die Erde so ein Durcheinander ist.
Stellen Sie sich vor, Gott ist ein ganz normaler Teenager. Er ist faul, sorglos, denkt nur an sich, ist verrückt nach Sex - und kurz davor, Lucy kennenzulernen, das schönste Mädchen der Welt. Lasst uns beten, dass er sich nicht in Lucy verliebt - denn jedes Mal, wenn Bob sich verliebt, endet es im Desaster.

Meg Rosoffs neuer Roman ist ein schräges, überraschendes und einfach nur göttliches Meisterwerk - so gut, dass Sie vom Glauben abfallen.
Autorenporträt
Bevor sie anfing zu schreiben, arbeitete Meg Rosoff in vielen verschiedenen Jobs, unter anderem im Verlagswesen und in der Werbung. 1989 zog sie von New York nach London, wo sie heute mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis und dem Luchs des Jahres. In Großbritannien stand sie mit 'So lebe ich jetzt' lange auf der Bestsellerliste.

Literaturpreise:

- Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis 2016 (ALMA)

'Was ich weiß von dir'
- Nominiert für den Independent Booksellers Award 2014
- Shortlisted für den National Book Award 2013
- Die Besten 7 (März 2015)
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.10.2012

Zum Beten ins Bad

Vom großen Uhrmacher keine Spur: In Meg Rosoffs neuestem Roman ist Gott ein verliebter Teenager. Und der setzt Prioritäten.

Von Fridtjof Küchemann

Gott ist nicht etwa tot, er findet auch nicht nur einfach keinen Parkplatz, wie ein Graffito der achtziger Jahre nahelegt. Folgt man der amerikanischen Jugendbuchautorin Meg Rosoff, hat er wahrscheinlich noch nicht einmal einen Führerschein. In ihrem neuen Roman heißt Gott Bob und ist ein halbwüchsiger Nichtsnutz, der den Job von seiner Mutter zugeschanzt bekommen hat, die ihn wiederum beim Poker gewonnen hatte. Eine Stellenausschreibung wäre auf einen einzigen Anwärter hinausgelaufen, der allerdings keinen Fürsprecher fand. Man darf das aber nicht überbewerten: Die Erde hat einfach keine gute Lage, "weitab vom Schuss, in einem einsamen und ziemlich heruntergekommenen Winkel des Universums".

Unsere Welt als Schöpfung eines Teenagers, das ist die kuriose Setzung, die Meg Rosoffs Roman "Oh. mein. Gott." seinen Schwung verleiht. Dass Bob sich mal wieder verliebt hat, nach bester Götterart in ein Menschenmädchen, die hinreißende Tierpflegerin Lucy, gibt dem Buch seine Richtung: Mittags hält Mr. B., der die Stelle Gottes nicht bekommen hatte, wohl aber den verhassten Job als Bobs Assistent, Frühstücksflocken und Tee für den Langschläfer bereit, der sich in seinem Zimmer stöhnend hin und her wirft: "Seit er Lucy gesehen hat", schreibt Rosoff, "schläft er unruhig, und die sexuelle Begierde hat ihn voll im Griff. Die Verwandlung vom bedürftigen Teenager zur Massenvernichtungswaffe ist fast vollendet."

Was kümmert es den Jungen, ob seine Gefühlsschwankungen überall auf der Welt zu Dürrekatastrophen, Frostschäden, Ernteausfällen und Sintfluten führen? Was kümmern ihn die Toten und die Obdachlosen? Er ist verliebt, ihn kümmert nicht einmal, dass seine Mutter und sein Assistent ihm Lucy auszureden versuchen, hat es doch noch jedes Mal ein schlimmes Ende genommen, wenn er das Herz einer Sterblichen in Stier- oder Adlergestalt gewinnen wollte. Diesmal wird Bob es besser machen, weiß er. Während Lucy die Intensität ihrer Begegnungen als zunehmend bedrohlich empfindet, sich zuletzt ins Badezimmer flüchtet. Und betet.

In ihrem fünften Roman geht Rosoff unerwarteter Weise in die Vollen: Mit der lakonischen Schöpfungsgeschichte und ihrem nervenaufreibenden Verwaltungsnachspiel; den Streitereien zwischen Bob und seiner trunk- und spielsüchtigen Mutter; mit der mit einiger Strahlkraft geschilderten Liebesgeschichte zwischen Bob und Lucy. Doch dieses Feuerwerk, aller Witz, all die Überdrehtheit, überlagert nicht etwa das Feine dieses Buchs, sondern stellt es geradezu heraus: Im Kern ist es das Porträt eines jungen Mannes in seiner Verletzlichkeit und Kraft, seiner Schutzbedürftigkeit und Verspieltheit, seiner Ausstrahlung und dem Abstoßenden seiner Nachlässigkeit. Bob fühlt sich wie Gott. Setzt das Leben aufs Spiel. Und das ist nicht weit hergeholt in diesem Alter.

Meg Rosoff: "Oh. Mein. Gott."

Aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2012. 240 S., geb., 14,99 [Euro]. Ab 14 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Roswitha Budeus-Budde hat sich mit Meg Rosoffs Jugendroman, in der sich Gott als einsamer, liebestoller Jugendlicher auf der Erde austobt und dabei allerlei Katastrophen anrichtet, herrlich amüsiert, und dann haben ihr die inneren Nöte dieses Jungen doch ziemlich ans Herz gegriffen. Die amerikanische Autorin hat Lust an der Provokation, schafft urkomische Dialoge und legt einen "Sprachwitz" an den Tag, der zudem von Brigitte Jakobeit großartig übersetzt ist, findet die Rezensentin. Und wenn dann am Ende in all dem kosmischen Irrsinn doch ein "Ausweg" aufscheint, wirkt die Rezensentin doch recht dankbar.

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