Meg Rosoff geht in ihrem Buch "Oh. Mein. Gott" dem Gedanken nach, wer Gott sein könnte, wenn es ihn denn wirklich gibt. Bei ihr ist es ein 19jähriger Teenager, verzogen und egoistisch, der das Herz auf der Zunge trägt und erst handelt und danach überlegt. Bob, dem seine verrückte Mutter Mona den
Gott- Job aufs Auge gedrückt hat, nachdem sie ihn beim Pokern gewann. Ein sehr interessanter Ansatz,…mehrMeg Rosoff geht in ihrem Buch "Oh. Mein. Gott" dem Gedanken nach, wer Gott sein könnte, wenn es ihn denn wirklich gibt. Bei ihr ist es ein 19jähriger Teenager, verzogen und egoistisch, der das Herz auf der Zunge trägt und erst handelt und danach überlegt. Bob, dem seine verrückte Mutter Mona den Gott- Job aufs Auge gedrückt hat, nachdem sie ihn beim Pokern gewann. Ein sehr interessanter Ansatz, der sehr spaßig klingt, sicherlich aber auch den ein oder anderen empört.
Die Autorin hat sich die aktuellen Geschehnisse auf der Welt ganz genau angesehen und sich überlegt, was Bob dazu bewegt haben könnte, diese Dinge geschehen zu lassen. Das hat sie sehr gut gemacht und man könnte sich wahrhaft vorstellen, dass es wirklich so läuft. Allerdings sind ein Großteil der Katastrophen und schlimmen Ereignisse auf der Erde Bobs Wankelmütigkeit und Faulheit zuzuschreiben. Er ist wahrlich keine sympathische Figur, sondern geht einem mit seinen Launen, seinem Egoismus und seiner grenzenlosen Arroganz gehörig auf die Nerven. Alles muss so laufen, wie Bob es will, schließlich ist er Gott und hat das Sagen. Dass das Gott- Sein auch eine große Verantwortung mit sich bringt, davon will er nichts wissen. Es wird gemacht, was Bob sagt, und wenn nicht, dann müssen die, die sich seinem Willen nicht beugen, eben mit den Konsequenzen leben. Auch seinem Haustier gegenüber verhält er sich unmöglich, was ihn irgendwann zu einer richtigen Hassfigur macht.
Auch die anderen Charaktere, von denen es in diesem dünnen Buch ziemlich viele gibt, sind keine wirklichen Sympathieträger. Die meisten von ihnen bleiben zu oberflächlich, und wenn nicht, wie beispielsweise im Fall von Bobs Mutter, sind sie genau solche Nervensägen wie Bob selbst.
Spannung kommt leider auch kaum auf, denn man gönnt Bob nicht, dass Lucy seine Gefühle erwidert und er mit ihr glücklich wird. " Und Gott sagte: Siehe, ich will eine Sintflut kommen lassen auf Erden, zu verderben alles Fleisch, und alles soll untergehen. Gott ist wirklich ein erbärmliches altes Arschloch" heißt es auf S. 137, und diese Aussage kann man nur unterschreiben. In diesem Buch ist Gott alias Bob genau das.
So lustig die Idee, einen Teenager Gott sein zu lassen, auch klingt, mich konnte sie leider nicht überzeugen. Mir wurde dieses Buch als "total witzig" beschrieben, ich fand es jedoch überhaupt nicht witzig. Die einzige Stelle, die mich zum Lachen brachte, war der Auszug aus Stephen Kings "Der Sturm des Jahrhunderts" ganz am Anfang des Buches. Die restlichen Seiten über war ich einfach nur genervt von Bob und seinem Getue.