Oh Schimmi! Wie kann einer sich bloß derart zum Affen machen? Sich so blöd anstellen beim Zappen durchs Fernsehprogramm und auf seinen Wegen durch die Bars und Nagelstudios der Großstadt? Ständig auf der Suche nach dem nächsten Kick, immer am Anbaggern und Aufreißen, meistens im falschen Augenblick unterbrochen vom Handyläuten der eigenen Mutter. Aber vor allem auf der Suche nach der einen Liebe, der Ninni, die gleich in Sichtweite lebt, im benachbarten Wohnhausturm ... "Oh Schimmi" ist Liebesreigen und Taugenichtsroman, extrem komisch und brutal hart, ein Buch über den Affen im Menschen, gemacht aus den Bildern und Codes unserer Gegenwart.
»Großartig, genial, einzigartig.« Swantje Karich, Die Welt
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Gerhard Melzer staunt, wie es Teresa Präauer in ihrem dritten Roman gelingt, von ihrem geistig behinderten, von Größen- und Allmachtswahn besessenen Helden Schimmi Schamlos ganz ohne erzählerische Gradlinigkeit und psychologische "Tiefenbohrungen" zu erzählen. Umso beeindruckender erscheint dem Kritiker die Sprache: "Da zucken Fundstücke aus der Populärkultur auf, da züngeln Anglizismen, da rumort der Jargon der Jugendsprachen, und da flimmert und flirrt vor allem ein Netz seltsamer Neologismen", um die Kluft zwischen Realität und megalomanischem Anspruch, "hohler Rhetorik" des Größenselbst und leise durchscheinender kindlicher Verletzung zu veranschaulichen, erklärt der Rezensent. Wie die Autorin Schimmis Zustand zwischen Tragik und Komik oszillieren lässt und dabei seine "denaturierte Welt" schildert, scheint Melzer gefallen zu haben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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