Marktplatzangebote
4 Angebote ab € 2,90 €
  • Broschiertes Buch

Namhafte Autoren analysieren den gegenwärtigen Bildungsstand und eröffnen Perspektiven, wie die Schule der Persönlichkeit des jungen Menschen gerecht werden und ihr die aktive Teilhabe an Kultur, Staat und Gesellschaft ermöglichen kann.

Produktbeschreibung
Namhafte Autoren analysieren den gegenwärtigen Bildungsstand und eröffnen Perspektiven, wie die Schule der Persönlichkeit des jungen Menschen gerecht werden und ihr die aktive Teilhabe an Kultur, Staat und Gesellschaft ermöglichen kann.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.10.2001

"Erziehung gehört zur Bildung"
Karin Wolff stellt Buch mit Aufsätzen zur Schulpolitik vor

npe. Die hessische Kultusministerin Karin Wolff (CDU) hat gestern auf der Buchmesse den von ihr herausgegebenen Band "Ohne Bildung keine Zukunft" vorgestellt. Das Buch enthalte Beiträge von Autoren verschiedener Fachrichtungen zum Thema Schule und Bildung, erläuterte sie am Stand des F.A.Z.-Buchverlages. Die im Untertitel des Buches gestellte Frage "Sind unsere Bildungskonzepte noch zeitgemäß?" ist nach Ansicht der Ministerin aus zwei Richtungen zu betrachten. Die Schule habe nicht nur die Aufgabe, möglichst umfangreiches Wissen zu vermitteln, sondern auch einen Erziehungsauftrag. "Erziehung gehört zur Bildung und ist nicht ein von ihr trennbarer Vorgang", schreibt sie im einleitenden Aufsatz des Buches. Der Band solle dazu anregen, "immer wieder über die erzieherischen Zusammenhänge von Wissensvermittlung nachzudenken", erläuterte Wolff auf der Buchmesse.

Das deutsche Schulsystem hat nach Meinung Wolffs zwei Schwächen. Zum einen biete der Unterricht in Deutschland viel zu wenig Wiederholung und Festigung des Erlernten. "Wissen" bedeute mehr als nur das Sammeln möglichst vieler Informationen. Zum anderen vermittle die Schule zuwenig die Fähigkeit des problemlösenden Lernens. Dazu gebe es im Unterricht aber genügend Freiraum, da in den Lehrplänen nur für etwa zwei Drittel der Zeit die Lerninhalte festgelegt seien. Der Schüler soll nach Auffassung der Ministerin außer fachlichem Wissen methodische Fähigkeiten erlangen, mit denen er auch ohne den Lehrer seine Kenntnisse erweitern könne. Denn das Wort "Ich habe ausgelernt" sei heute nicht mehr zulässig: "Wir sind nie fertig. Lebenslanges Lernen ist zweifellos unabdingbar", so die Ministerin. In ihrem Aufsatz schreibt sie: "Für den einzelnen ist es wichtig, sich durch Bildung die Qualifikationen zu erwerben und ständig zu erneuern, die erforderlich sind, auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft bestehen zu können." Eine Reduzierung des Unterrichts auf sogenannte Schlüsselqualifikationen, die möglichst schnell auf den Beruf vorbereiten sollen, greife dagegen zu kurz, sagte Wolff.

Zur Neuorientierung der Bildung nannte die Ministerin einige Leitideen. Es müßten schulische Strukturen geschaffen werden, die es ermöglichten, die Fähigkeiten der jungen Menschen auszuschöpfen. Die Lehrpläne sollten dazu eine verläßliche Grundlage bilden. Nach einer Buchempfehlung für Eltern und Kinder aus dem reichen Angebot der Buchmesse befragt, erwiderte die Kultusministerin: "Ich könnte mit Brecht antworten - Sie werden lachen -, die Bibel."

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr