Auf einem einsamen Bauernhof üben drei Männer grausame Rache. Sie töten einen Mann, der im Krieg Schreckliches getan hat. Auch sein kleiner Sohn muss sterben, einzig die Tochter überlebt in einem Versteck, obwohl einer der Mörder sie dort entdeckt. Er verrät sie nicht. Jahrzehnte später trifft er sie wieder, nicht zufällig. Gemeinsam erinnern sie sich, erzählen, wie es ihnen ergangen ist und sprechen von den anderen drei Männern, die an der schrecklichen Bluttat beteiligt waren und die alle drei keines natürlichen Todes gestorben sind. Eine dramatische, bis zuletzt spannende Geschichte von beunruhigender Aktualität.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Selten gestatte sich die Geschichte Raum für Gefühle, noch seltener ein gutes Ende, seufzt Rezensentin Silja Ukena, die deshalb ganz glücklich darüber ist, dass sich Alessandro Baricco einmal der großen Frage nach Schuld, Sühne und Vergebung angenommen hat. Auf "kürzester Strecke" (102 Seiten) und "mit einfachsten Sätzen" erzählt Baricco die Geschichte zweier Menschen aus einem namenlosen Krieg, von denen der eine, um die Ermordung seines Vaters zu rächen, selbst zum Mörder geworden ist, und zwar an der Familie des anderen. Im hohen Alter treffen sich die beiden, reden drüber - und versöhnen sich. Zwar beschleichen die Rezensentin gewisse Zweifel, ob diese Lösung nicht ein wenig zu ideal geraten ist, schließlich lasse sich der "Vergeltungsschlag" meist durch Reden nur hinauszögern, nicht jedoch verhindern. Doch am Ende siegt auch bei ihr das Prinzip Hoffnung, und sie ist mit diesem wünschenswerten Ende völlig einverstanden.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Ein Werk voller leidenschaftlicher Bilder ... Bariccos Elegie auf das Für und Wieder von Vergelten und Vergeben bleibt spannend bis zum letzten Satz. Es ist ein Meisterwerk, das kleine menschliche Tragödien ganz nebenbei mit großen historischen Ereignissen zu verbinden weiß und angesichts von roher Gewalt auch noch Wunder passieren lässt." (Wiener Zeitung) "Fesselnd bis zur letzten Seite ... eine brillante Erzählung, die einmal mehr die außergewöhnliche Begabung des Schriftstellers für fantasievolle, filmreife Geschichten unter Beweis stellt." (Gießener Allgemeine) "Alessandro Baricco verzaubert uns. Immer wieder. Ganz neu. Seine Bücher sind stürmisch wie das Meer." (Bücher) "Baricco ist bekannt für sein seufzend sehnsüchtiges Schreiben." (Die Welt) "Eine Parabel auf die großen Fragen nach Schuld, Sühne und Vergebung. Auf kürzester Strecke, mit großer Konzentration und einfachsten Sätzen umkreist der Erzähler seine beiden Figuren." (Die Zeit)