Audiovisuelle Räume umspannen den Globus, analoge Bilder vom Mond, digitale Bilder vom Mars, Thermoaufnahmen von fernen Galaxien werden frei Haus geliefert, Raumsonden erforschen die Tiefen des Weltalls, Körpersonden zeigen die Lebensprozesse in situ. Bilder gehen unter die Haut, ebenso das Wissen. Posthumane Bilder vom Menschen haben die Oberflächen der Physiognomien verlassen, physikalische Reflektion und geistige Reflexion treffen sich, wie es scheint, im Unbeobachtbaren der mikrologischen Prozesse. Körperliches und Gegenständliches zu sehen, sich reflexiv auf es zu beziehen, wird zu einer Technik des Denkens. Sehen, Bilder, Reflexion: alles nur eine Technik des Sichtbarmachens?
Die Monitorisierung der Mikro- und Makro-Welt verändert die organische Zusammensetzung menschlicher Wahrnehmung. Bilder vom Menschen, mumifizierte Oberflächen der Phänomene, stehen in unübersehbarer Konkurrenz zu Bildern ohne sinnlich je erkennbaren Hintergrund. Dennoch bleibt der sinnlich-geistige Doppelbezug zur Welt. Ein Bildermultiversum spannt sich zwischen Codes und Physiologie, zwischen Schaltungszuständen und Plottern auf. Weiß der Mensch noch, wie er aussieht, wie's um ihn aussieht? Wie läßt sich dies darstellen in Kunst, Wissenschaft, Medien? Wie ist diese sichtbare Unsichtbarkeit erinnerbar, wie tradierbar?
Aus dem Inhalt:
- Manfred Fassler: Ohne Spiegel leben
- Rolf Haubl: Reflexion zwischen Narzißmus und Perspektivität
- Dietmar Kamper: Ohne Spiegel - âne bilde
- Klaus Spiess: Bespiegelungen in der psychosomatischen Medizin
- Raimar Zons: Descartes' Träume. Die Philosophie des bladerunner
- Christina Lammer: Tödliche Ver-Puppungen
- Marie-Luise Angerer: Körper - ein leerer Ort
- Irene Andessner: Digital Woman
- Axel Roch: Oberflächenstreuung
- Mathias Fuchs: Widerhall. Sinn und Sound
- Brigitte Felderer: Automaten und Maschinen
- Hans-Ulrich Reck: Kritik des Sehens
- Zelko Wiener, Ursula Hentschläger: Vice Versa
- Gerda Lampalzer: Verspiegelte Dokumente - Video
- Ina Wagner, Rüdiger Lainer: Architektonische Wunderkammer
- Fritz Betz: Netz-Arbeit
- Frank Hartmann: Fixierungen. Das Netz als Spiegel der Gesellschaft
Die Monitorisierung der Mikro- und Makro-Welt verändert die organische Zusammensetzung menschlicher Wahrnehmung. Bilder vom Menschen, mumifizierte Oberflächen der Phänomene, stehen in unübersehbarer Konkurrenz zu Bildern ohne sinnlich je erkennbaren Hintergrund. Dennoch bleibt der sinnlich-geistige Doppelbezug zur Welt. Ein Bildermultiversum spannt sich zwischen Codes und Physiologie, zwischen Schaltungszuständen und Plottern auf. Weiß der Mensch noch, wie er aussieht, wie's um ihn aussieht? Wie läßt sich dies darstellen in Kunst, Wissenschaft, Medien? Wie ist diese sichtbare Unsichtbarkeit erinnerbar, wie tradierbar?
Aus dem Inhalt:
- Manfred Fassler: Ohne Spiegel leben
- Rolf Haubl: Reflexion zwischen Narzißmus und Perspektivität
- Dietmar Kamper: Ohne Spiegel - âne bilde
- Klaus Spiess: Bespiegelungen in der psychosomatischen Medizin
- Raimar Zons: Descartes' Träume. Die Philosophie des bladerunner
- Christina Lammer: Tödliche Ver-Puppungen
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- Fritz Betz: Netz-Arbeit
- Frank Hartmann: Fixierungen. Das Netz als Spiegel der Gesellschaft
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die mit W. L. gezeichnete kurze Rezension findet kaum ein gutes Wort für das Buch. Obwohl der Autor und Herausgeber "beredt" sei und die Theoriedebatte erschöpfend darstelle, sei das Ganze dennoch ein "Windei", so der Rezensent unzufrieden. Die Ergebnisse, die diesen Überlegungen folgten, seien "äußerst mager". Zudem habe Faßler einen Hang zu Gemeinplätzen und nirgends ein "triftiges Argument oder eine erhellende Perspektive" zu bieten, wie der aufgebrachte Rezensent findet. "Wer Datensalat mag, dem wird dies schmecken", höhnt er abschließend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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