Der Hohenloher Bauer und Kaninchenzüchter Rudolf Weidner wird im Angesicht seiner viel prämierten Tiere mit einer Axt erschlagen. Kommissar Heiko Wüst ermittelt mit seiner Kollegin Lisa Luft.
Der Kriminalroman spielt in Crailsheim, und da ich nicht weit davon aufgewachsen bin, hatte er mich vor
einigen Jahren interessiert, nun habe ich ihn endlich gelesen. Heimatgefühle haben sich dabei leider…mehrDer Hohenloher Bauer und Kaninchenzüchter Rudolf Weidner wird im Angesicht seiner viel prämierten Tiere mit einer Axt erschlagen. Kommissar Heiko Wüst ermittelt mit seiner Kollegin Lisa Luft.
Der Kriminalroman spielt in Crailsheim, und da ich nicht weit davon aufgewachsen bin, hatte er mich vor einigen Jahren interessiert, nun habe ich ihn endlich gelesen. Heimatgefühle haben sich dabei leider nur bedingt eingestellt, lediglich der Dialekt, in dem die viele der Dialoge geschrieben sind, hat bei mir angeschlagen. Der könnte allerdings auf jene abschreckend wirken, die ihn nicht kennen, aber ich denke, der Roman lässt sich dennoch verstehen. Auch, weil Lisa Luft erst kürzlich von jenseits der Main-Linie zugezogen ist, und auch nichts versteht, so dass Heiko öfter mal für sie übersetzen muss. Das wirkt leider von Anfang an fragwürdig, denn sprachlich so schlecht kann man gar nicht aufgestellt sein, wie Lisa, die immerhin schon ein paar Monate mit den Leuten dort zu tun hat, und trotzdem wirklich gar nichts versteht. Das mag am Anfang vielleicht noch witzig sein, wird im Laufe des Romans aber immer nervtötender.
Aber, was soll's. Viel nervtötender ist es, dass man von Krimi hier kaum sprechen kann. Klar, es gibt einen Fall, und der wird am Ende auch aufgelöst, spielt aber im Grunde eher eine Nebenrolle. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die „Gefühle“, die Heiko für Lisa hat, und fast noch mehr im Zentrum stehen seine Vorurteile, die er gegenüber Frauen hat, die sind nämlich oft zickig, und haben komische Vorlieben. Aber auch über Lisas Gedanken musste ich oft den Kopf schütteln. Beide finden den jeweils anderen ständig „putzig“ und „süß“, manches soll vielleicht auch witzig sein, kam bei mir aber nicht so an. Zwischendurch musste ich mal schauen, aus welchem Jahr der Roman stammt, 2011, kaum zu glauben.
Leider habe ich mich immer mehr über diesen Roman geärgert. Warum ich ihn trotzdem zu Ende gelesen habe, weiß ich nicht so genau, wegen Hohenlohe wahrscheinlich. Immerhin ist die Auflösung einigermaßen okay.
Der Roman ist der erste Band einer Reihe, für mich wird er der letzte gewesen sein. Ich habe leider keine Freude an ihm gehabt, allenfalls der Hohenloher Dialekt, der in manchen Dialogen zum Ausdruck kam, hat mich ein bisschen in Erinnerungen schwelgen lassen. Ansonsten kann ich „Ohrenzeugen“ leider gar nicht empfehlen.