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Die drei kleinen unter dem Titel Oikonomika zusammengefassten Schriften galten bisher als unbedeutend, weil sie literarischen Ansprüchen nicht genügten und keinen Aufschluß über die in ihnen vermuteten Anfänge wirtschaftstheoretischen Denkens gaben. Die hier vorliegende neue Bearbeitung geht dagegen vom ursprünglichen Wortsinn von oikonomia als Verwaltung eines Haushalts aus. Sie sichtet die griechische Tradition zum Thema von Homer bis Stobaios sowie die Entwicklung der Wissensvermittlung im 5. und 4. Jh. v. Chr. und kommt damit zu ganz neuen Ergebnissen: formal sind zwei der Schriften…mehr

Produktbeschreibung
Die drei kleinen unter dem Titel Oikonomika zusammengefassten Schriften galten bisher als unbedeutend, weil sie literarischen Ansprüchen nicht genügten und keinen Aufschluß über die in ihnen vermuteten Anfänge wirtschaftstheoretischen Denkens gaben. Die hier vorliegende neue Bearbeitung geht dagegen vom ursprünglichen Wortsinn von oikonomia als Verwaltung eines Haushalts aus. Sie sichtet die griechische Tradition zum Thema von Homer bis Stobaios sowie die Entwicklung der Wissensvermittlung im 5. und 4. Jh. v. Chr. und kommt damit zu ganz neuen Ergebnissen: formal sind zwei der Schriften einmalig in der antiken Überlieferung, inhaltlich finden sich in ihnen Spuren einer bisher unbeachteten altpythagoreischen Haushaltsethik. Buch I, stark an Aristoteles orientiert, bringt das traditionelle normative Wissen über den besten Hausherrn in die strenge Form eines methodischen Lehrbuchs; Buch III steht dem als Eheratgeber inhaltlich nahe, ist aber der Form nach ein Moraltraktat, der in der heute nur noch erhaltenen lateinischen Übersetzung die abendländische Hausväterliteratur beeinflußte. Buch II dagegen ist das einzige uns erhaltene Lehrbuch zur Mittelbeschaffung in Königreich, Stadt und Privathaushalt. Seine einem systematischen Kapitel angefügte Beispielsammlung ist Folge der von Aristoteles gesetzten Grenzen der Verallgemeinerbarkeit praktischen Handelns, war aber offenbar für die angehenden Politiker und Feldherrn im Peripatos von großem Wert. Die Oikonomika sind also sowohl für Philosophiehistoriker von Interesse als auch und besonders für die antike Mentalitäts- und Alltagsgeschichte, einschließlich des ökonomischen Handelns.
Rezensionen
Insgesamt ist [Renate Zoepffel] mit der vorliegenden Arbeit ein bewundernswerter Beitrag zur antiken Wirtschaftstheorie gelungen. Denn dieser Kommentar mit Einleitung stellt einen gewaltigen Fortschritt in der Erklärung der oft vernachlässigten oder mißverstandenen Oikonomieliteratur dar. Darüber hinaus ist ber durchweg spannend zu lesen. Die Spannung entsteht auch dadurch, daß die Autorin nicht nur Fragen klärt, sondern auch auf noch Ungeklärtes hinweist und neue Fragestellungen anschneidet. So erzeugt Zs. Buch Lust auf eine weitere Beschäftigung mit diesem Bereich der antiken Literatur. Sabine Föllinger in: Gnomon, 84 (2012) 4, S. 363-365 Der erneut hochgelehrte Band, verfaßt von der Freiburger Althistorikerin Renate Zoepffel, verdient ob seines historisch und philologisch gelehrten Fleißes hohe Anerkennung. Zeitschrift für philosophische Forschung, Band 60, Heft 4, 2006 Renate Zoepffel hat den Versuch unternommen, sowohl die Forschungsgeschichte der Schrift aufzuarbeiten als auch einen möglichst weitgespannten intellektuellen und historischen Kontext des Werkes zu erarbeiten. Die Übersetzung ist sowohl lesbar als auch textnah und bietet auch ohne das griechische Original ein adäquates Verständnis des Textes. Sitta von Reden in: Historische Zeitschrift, Band 288 (2009)