Brandaktuell und doch unaufgeregt anders kommt dieses besondere Taschenbuch daher. Wer schon viele Pilger-Tagebücher verschlungen hat, der fragt sich, warum er noch ein weiteres lesen sollte. Überschriften immergleich und am Ende dann die stereotypen Erkenntnisse und Begriffe. Lothar Detert aber
formuliert gekonnt mutig und emotional die Veränderungen in sich während der Pilgerwanderung. Ganz nach…mehrBrandaktuell und doch unaufgeregt anders kommt dieses besondere Taschenbuch daher. Wer schon viele Pilger-Tagebücher verschlungen hat, der fragt sich, warum er noch ein weiteres lesen sollte. Überschriften immergleich und am Ende dann die stereotypen Erkenntnisse und Begriffe. Lothar Detert aber formuliert gekonnt mutig und emotional die Veränderungen in sich während der Pilgerwanderung. Ganz nach dem Motto Arved Fuchs’ „ Wer nicht bereit ist, etwas von sich Preis zu geben, der hat auch nichts zu sagen“. Dass er dabei gemeinsam mit seiner Partnerin auf dem „Königsweg der Pilgerwege“ unterwegs ist, der Strecke, auf der der Wanderer am stärksten den Unbilden der Natur ausgesetzt ist, unterstreicht die literarische Wirkung noch. Er startet mit einleitenden Worten wie „Ich bin immer allein gegangen, lang und intensiv und dorthin, wo ich nicht verstehe und nicht verstanden werde. Das ist mir wichtig.“ Der Schlussakkord der über weite Strecken fast prosaischen Erzählung malt solche Darstellungen: „Wir wissen jetzt, dass nämlich sie es sind, die Fragen, die man findet, wenn man Glück hat, wissen, dass es die Fragen sind im Leben, die Bestand haben, nicht die Antworten.“ Sie bieten auch noch zwischen den Zeilen Inhalte, die das Pilgern im Kern wunderbar und treffend beschreiben – jenseits jeder Vordergründigkeit oder journalistischen Schickeria. „Der Weg ist das Ziel“ bekommt hier eine Auslegung, die des Nach-Denkens Wert ist. Die Zeit dazu schenkt einem der Weg!