Everyone's favorite piglet makes an encore appearance that finds her back at school after vacation. When called upon to tell the class what she did while she was off, Olivia first says she took a simple trip to the circus. But since all the performers were out sick with ear infections, Olivia had to ride the elephants, eat fire, and swing on the trapeze--and basically save the show. Full-color illustrations.
Olivia remembers her trip to the circus very well. The performers were out sick, so she had to do everything. She... rode on a unicycle jumped on a trampoline juggled five balls! tamed lions and flew through the air. Step into the ring with Olivia, where the lights are dim, the color soft, and a little girl's imagination is the main attraction.
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Olivia remembers her trip to the circus very well. The performers were out sick, so she had to do everything. She... rode on a unicycle jumped on a trampoline juggled five balls! tamed lions and flew through the air. Step into the ring with Olivia, where the lights are dim, the color soft, and a little girl's imagination is the main attraction.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.05.2002IAN FALCONER: Manege frei für Olivia. Aus dem Amerikanischen von Monika Osberghaus. Oetinger Verlag 2002. 40 Seiten, 12 Euro.
Königin
der Fantasie
Ian Falconers Olivia
im Zirkus
Sind ihre Schweineohren am Ende noch gewachsen? Schon bei ihrem ersten Auftritt vor einem Jahr waren sie imposant in die Höhe gereckt. Nun schieben sie sich seitlich an einem Zylinderhut vorbei. Olivia, die kleine Göre mit gewaltigem Kopf auf kleinem Schweinekörper und ausgeprägtem Eigensinn, hatte schon im ersten Buch (Olivia) mit Neugier, Fantasie und unermüdlicher Energie auf sich aufmerksam gemacht. Jetzt ist sie offenbar schulreif geworden, denn wir beobachten sie beim Versuch, die graue Schuluniform mit knallroten Schleifen und ebenso roten Requisiten zu verschönern, zu bewundern besonders die rotgeringelte Strumpfhose. Dass sie sich dabei zur Schießbudenfigur wandelt, scheint weder sie noch ihre Mutter zu stören, erheitert aber den Betrachter, der sie auf ihren Weg zur Schule mit leicht besorgtem Blick verfolgt.
Ian Falconer zeichnet seine kleine Heldin am liebsten in Bewegung. Schon
auf den Vorsatzblättern gibt es kleine
gezeichnete Cartoons, in denen Olivia Gymnastik betreibt. Trotz ihres gedrungenen Schweinekörpers ist sie dabei
erstaunlich gelenkig und agil. Doch den Höhepunkt ihrer turnerisch- artistischen Fähigkeiten erleben wir erst, als sie
vor versammelter Klasse von ihren
Ferienerlebnissen berichtet. Hier läuft Olivia zur Hochform auf, denn sie
lässt ihrer kindlichen Fantasie freien Lauf; ja, sie flunkert, dass sich die
Balken biegen. Nach der Erkrankung der gesamten Zirkustruppe („Mittelohrentzündung”, so teilt sie dem verdutzten Lehrer mit) musste sie einspringen und konnte das Zirkusprogramm retten.
Olivia als „Tätowierte Dame”, als Löwenbändigerin und als Trapezkünstlerin – in einer Abfolge urkomischer Nummern verfolgen wir ihre Auftritte, klappen zwei Buchseiten auseinander und können sie gar in vier Bildphasen als „Königin des Trampolins” bewundern. Falconer versteht sich auf die Kunst der zeichnerischen Reduzierung, insbesondere bei der pointierten Darstellung der Figuren. Aber er versteht auch etwas von bildnerischer Inszenierung: in der Trampolin-Sequenz arbeitet er mit Licht und Schatten, mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten und sanft gestuften Übergängen der Hintergrundfläche. Wenn Olivia wieder auf den Boden der Schulklasse zurück kehrt, fragt der Lehrer zweifelnd „Stimmt das auch, Olivia?”, und Olivia antwortet ungerührt „So ziemlich”.
Der Charme des Buches, das bis auf das Knallrot und ein warmes Lachsrosa nur in schwarz-weißen Bildern gezeichnet ist, liegt vor allem in der zeichnerischen Komik der Hauptfigur und in deren herrlich selbstbewusstem Auftreten. Realität, Fantasie und Wunschdenken vermengen sich ganz selbstverständlich, Bescheidenheit und Selbstzweifel sind Fremdworte, und gelebt wird nur für den Augenblick.
Im Gegensatz zu manchen Emanzipationsbüchern, in denen der Anspruch, stark und selbstbewusst zu sein, mühsam heraus gearbeitet wird, und daher wenig überzeugend wirkt, führt uns Olivia ganz unverkrampft vor Augen, wie
man sich als Kind behauptet. Auf die
Frage der Mutter, was sie denn heute in der Schule gemacht habe, antwortet sie entwaffnend „Nichts.” Das kommt Eltern doch irgendwie bekannt vor! (ab 4 Jahre)
JENS THIELE
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
Königin
der Fantasie
Ian Falconers Olivia
im Zirkus
Sind ihre Schweineohren am Ende noch gewachsen? Schon bei ihrem ersten Auftritt vor einem Jahr waren sie imposant in die Höhe gereckt. Nun schieben sie sich seitlich an einem Zylinderhut vorbei. Olivia, die kleine Göre mit gewaltigem Kopf auf kleinem Schweinekörper und ausgeprägtem Eigensinn, hatte schon im ersten Buch (Olivia) mit Neugier, Fantasie und unermüdlicher Energie auf sich aufmerksam gemacht. Jetzt ist sie offenbar schulreif geworden, denn wir beobachten sie beim Versuch, die graue Schuluniform mit knallroten Schleifen und ebenso roten Requisiten zu verschönern, zu bewundern besonders die rotgeringelte Strumpfhose. Dass sie sich dabei zur Schießbudenfigur wandelt, scheint weder sie noch ihre Mutter zu stören, erheitert aber den Betrachter, der sie auf ihren Weg zur Schule mit leicht besorgtem Blick verfolgt.
Ian Falconer zeichnet seine kleine Heldin am liebsten in Bewegung. Schon
auf den Vorsatzblättern gibt es kleine
gezeichnete Cartoons, in denen Olivia Gymnastik betreibt. Trotz ihres gedrungenen Schweinekörpers ist sie dabei
erstaunlich gelenkig und agil. Doch den Höhepunkt ihrer turnerisch- artistischen Fähigkeiten erleben wir erst, als sie
vor versammelter Klasse von ihren
Ferienerlebnissen berichtet. Hier läuft Olivia zur Hochform auf, denn sie
lässt ihrer kindlichen Fantasie freien Lauf; ja, sie flunkert, dass sich die
Balken biegen. Nach der Erkrankung der gesamten Zirkustruppe („Mittelohrentzündung”, so teilt sie dem verdutzten Lehrer mit) musste sie einspringen und konnte das Zirkusprogramm retten.
Olivia als „Tätowierte Dame”, als Löwenbändigerin und als Trapezkünstlerin – in einer Abfolge urkomischer Nummern verfolgen wir ihre Auftritte, klappen zwei Buchseiten auseinander und können sie gar in vier Bildphasen als „Königin des Trampolins” bewundern. Falconer versteht sich auf die Kunst der zeichnerischen Reduzierung, insbesondere bei der pointierten Darstellung der Figuren. Aber er versteht auch etwas von bildnerischer Inszenierung: in der Trampolin-Sequenz arbeitet er mit Licht und Schatten, mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten und sanft gestuften Übergängen der Hintergrundfläche. Wenn Olivia wieder auf den Boden der Schulklasse zurück kehrt, fragt der Lehrer zweifelnd „Stimmt das auch, Olivia?”, und Olivia antwortet ungerührt „So ziemlich”.
Der Charme des Buches, das bis auf das Knallrot und ein warmes Lachsrosa nur in schwarz-weißen Bildern gezeichnet ist, liegt vor allem in der zeichnerischen Komik der Hauptfigur und in deren herrlich selbstbewusstem Auftreten. Realität, Fantasie und Wunschdenken vermengen sich ganz selbstverständlich, Bescheidenheit und Selbstzweifel sind Fremdworte, und gelebt wird nur für den Augenblick.
Im Gegensatz zu manchen Emanzipationsbüchern, in denen der Anspruch, stark und selbstbewusst zu sein, mühsam heraus gearbeitet wird, und daher wenig überzeugend wirkt, führt uns Olivia ganz unverkrampft vor Augen, wie
man sich als Kind behauptet. Auf die
Frage der Mutter, was sie denn heute in der Schule gemacht habe, antwortet sie entwaffnend „Nichts.” Das kommt Eltern doch irgendwie bekannt vor! (ab 4 Jahre)
JENS THIELE
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