Die Kärntner Dialektliteratur von Bernhard C. Bünker (1948-2010) ist aktuell wie eh und je. Das gilt für seine Themen: Umweltschutz und der touristische Ausverkauf der Heimat, Alltag, Not und Ausgrenzung von Menschen, Geschichtsvergessenheit und kollektives Schweigen über Verbrechen - oder auch ein ironischer Blick auf die selbsternannten Mächtigen im Dorf oder die eigene schreibende Zunft. Das gilt für seine Sprache, die als "ungemein zart und lyrisch" beschrieben wird, als "souverän und kompromisslos", als "Symbiose von Poesie und Widerstand", als "ein Kondensat der Wirklichkeit der Welt".Und das gilt für das, was der "junge Hamatdichta", wie Bünker sich selbst gern nannte, unter Heimat verstand: die Erfahrung eines sozialen Ortes mit ökologischer und solidarischer Verantwortung.