Eine wunderschöne Geschichte: Der kleine Olle begibt sich auf seinen neuen Skiern auf einen Trip in den frisch verschneiten Wald: „Es schien ihm, als sei er in König Winters verwunschenes Schloss geraten“. Dabei begegnet er einem alten Mann, völlig weiß gekleidet. Er fragt ihn ob er König Winter
sei, der Mann jedoch antwortet: „Aber nein, ich bin nur Väterchen Raureif.“ Sie unterhalten sich kurz,…mehrEine wunderschöne Geschichte: Der kleine Olle begibt sich auf seinen neuen Skiern auf einen Trip in den frisch verschneiten Wald: „Es schien ihm, als sei er in König Winters verwunschenes Schloss geraten“. Dabei begegnet er einem alten Mann, völlig weiß gekleidet. Er fragt ihn ob er König Winter sei, der Mann jedoch antwortet: „Aber nein, ich bin nur Väterchen Raureif.“ Sie unterhalten sich kurz, bis plötzlich eine „wunderliche alte Frau“ mit einem Besen und einem Regenschirm an ihnen vorbeiläuft. Gleichzeitig schmilzt in ihrer Nähe der Schnee von den Bäumen. Väterchen Raureif verscheucht sie wütend. Er erklärt Olle, dass es sich bei der alten Frau um „Mütterchen Tau“ handle und bläst auf die Äste, damit wieder Schnee auf ihnen liegt. Mütterchen Tau sei eigentlich eine „Dienerin des Frühlings“, die sich nur gerne in der Jahreszeit irre. Daraufhin führt Väterchen Raureif Olle zum Schloss von König Winter. Dieser begrüßt ihn freundlich und lässt ihn sich im Schloss umsehen. Olle trifft dort eine Gruppe kleiner Jungen, die Schlittschuhe, Schlitten und Skier herstellen. Mit ihnen feiert er eine tolle Schneeballschlacht vor dem Schloss, bis er von Väterchen Raureif wieder nach Hause gebracht wird. Vorerst bleibt es auch ein schneereicher Winter (= Mütterchen Tau kommt nicht), „sie kam erst, als König Winter mit seinem ganzen Hofstaat zum Nordpol hinaufgezogen war.“ Mütterchen Tau kehrt unablässig den ganzen Schnee vom Boden, bis die „Frühlingsprinzessin“ auf ihrer schwebenden Kutsche, die von Schmetterlingen durch die Luft gezogen wird, sich fliegend nähert. Sie sieht das Mütterchen Tau am Wegrand stehen, und verneigt sich zufrieden vor ihr.
„Olles Reise zu König Winter“ ist bisher das schönste Winterbuch, das ich kenne. Die Jahreszeiten sind hier als fassbare Menschen personifiziert, dadurch gewinnt die Natur auf zauberhafte Weise an Leben. Und obwohl die Geschichte auch Erwachsene anspricht, ist die kindliche Wahrnehmung das Maß aller Dinge: Der Winter ist kein Winter ohne eine riesige Portion Schnee, ein Schloss darf man besichtigen, und das Lustigste ist ja sowieso eine wilde Schneeballschlacht.