Sollte Architekturkritik aufklärerisch sein? Soll sie dazu beitragen, eine bessere gebaute Umwelt zu schaffen? Soll sie ideale Praktiken skizzieren? Hat sie die Macht darüber, wer «in» und wer «out» ist? Die Architekturkritik befindet sich an einem Scheidepunkt zwischen kritischer Praxis und dekorativer Legitimation. Zutreffende Architekturkritik gibt es selten, und die Definition von Kritik selbst ist in Zeiten eines hierarchielosen Internets undurchsichtig geworden. Die von der School of Architecture der University of Texas veranstaltete Internationale Konferenz für Architekturkritik 2021 hat beispielhafte Beiträge zusammengetragen, welche die Ziele und Methoden sowie die ethischen Grundlagen der Architekturkritik diskutieren. Die in diesem Buch versammelten Texte befassen sich entweder mit der Pflicht oder mit der Macht der Architekturkritik. Zu beiden Aspekten präsentieren die Autorinnen und Autoren jeweils ihre Analysen eines bestehenden Gebäudes. Dieser Band versammelt konkrete Fallstudien für künftige Generationen von Architekturkritikerinnen und -kritikern und regt den Berufsstand zum Nachdenken an. Mit Beiträgen von Kenneth Frampton, Philippa Tumubweinee, Ruth Verde Zein, Zheng Shiling, Elias Constantopoulos, Manuel Cuadra, Fernando Diez, Helene Janniere, Li Xiangning, Robert McCarter, Valerio Paolo Mosco, Louise Noelle Gras, Sengul Oymen Gur, Xing Ruan, Paolo Scrivano, Ana Tostoes, Gulistan Berber, Carolina Chaves, Blazej Ciarkowski, Carlos Eduardo Comas und Marcos Almeida, Paolo Conrad Bercah, Claudia Costa Cabral, Ozlem Erdogdu Erkarslan, Murat Burak Altinisik und Mustafa Batu Kepekcioglu, Jasna Galjer, Christophe van Gerrewey, Berna Gol, Kristen Harrison, Martin Hartung, Morten Birger Jorgensen, Kevin Low, Konstantinos Petrakos, Jaime Solares, Alexandra Staub, Konstantinos Tsiambaos, Caroline Voet, Wilfried Wang, Lynnette Widder, Seda Zafer.