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The one hundred letters brought together for this book illustrate the range of Hugh Trevor-Roper's life and preoccupations: as an historian, a controversialist, a public intellectual, an adept in academic intrigues, a lover of literature, a traveller, a countryman. They depict a life of rich diversity; a mind of intellectual sparkle and eager curiosity; a character that relished the comédie humaine, and the absurdities, crotchets, and vanities of his contemporaries. The playful irony of Trevor-Roper's correspondence places him in a literary tradition stretching back to such great…mehr

Produktbeschreibung
The one hundred letters brought together for this book illustrate the range of Hugh Trevor-Roper's life and preoccupations: as an historian, a controversialist, a public intellectual, an adept in academic intrigues, a lover of literature, a traveller, a countryman. They depict a life of rich diversity; a mind of intellectual sparkle and eager curiosity; a character that relished the comédie humaine, and the absurdities, crotchets, and vanities of his
contemporaries. The playful irony of Trevor-Roper's correspondence places him in a literary tradition stretching back to such great letter-writers as Madame de Sévigné and Horace Walpole.

Though he generally shunned emotional self-exposure in correspondence as in company, his letters to the woman who became his wife reveal the surprising intensity and the raw depths of his feelings.

Trevor-Roper was one of the most gifted scholars of his generation, and one of the most famous dons of his day. While still a young man, he made his name with his bestseller The Last Days of Hitler, and became notorious for his acerbic assaults on other historians. In his prime, Trevor-Roper appeared to have everything: a grey Bentley, a prestigious chair in Oxford, a beautiful country house, a wife with a title, and, eventually, a title of his own. But he failed to write the 'big
book' expected of him, and tainted his reputation when in old age he erroneously authenticated the forged Hitler diaries.

For an academic, Trevor-Roper's interests were extraordinarily wide, bringing him into contact with such diverse individuals as George Orwell and Margaret Thatcher, Albert Speer and Kim Philby, Katharine Hepburn and Rupert Murdoch. The tragicomedy of his tenure as Master of Peterhouse, Cambridge, provided an appropriate finale to a career packed with incident.
Trevor-Roper's letters to Bernard Berenson, published as Letters from Oxford in 2006, gave pleasure to a wide variety of readers. This more general selection of his correspondence has been long anticipated, and will delight anyone who values wit, erudition, and clear prose.
Autorenporträt
Richard Davenport-Hines is a historian, literary biographer, and former Research Fellow of the London School of Economics. He has edited two previous collections of Hugh Trevor-Roper's writings, Letters from Oxford (2006) and Wartime Journals (2011). His other previous books include Dudley Docker: The Life and Times of a Trade Warrior, for which he won the Wolfson Prize, biographies of W. H. Auden and Marcel Proust, Titanic Lives , and, most recently, An English Affair: Sex, Class and Power in the Age of Profumo. Adam Sisman is a freelance writer, specializing in biography. His first book was a life of Hugh Trevor-Roper's rival, the historian A.J.P. Taylor (1994), and he has more recently written the authorized biography of Trevor-Roper himself (2010). Sisman's other work includes Boswell's Presumptuous Task (2000), which was awarded the National Books Critics Circle prize for biography, and The Friendship: Wordsworth and Coleridge (2006). He is currently at work on a life of John le Carré.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.01.2014

Mein Herz ist ein etwas komplizierter Gegenstand
Zugeknöpft sieht anders aus: Der britische Historiker Hugh Trevor-Roper zeigt in seinen Briefen sein wahres Wesen

Gegen den britischen Historiker Hugh Trevor-Roper ist - in der Regel aus den Reihen der Fachsimpler, die er verachtete - oft eingewandt worden, dass er der Welt das Opus magnum schuldig geblieben sei, das den Rang eines Akademikers definiere. Sein Hauptwerk, eine auf drei Bände angelegte Geschichte des englischen Bürgerkriegs, liegt unvollendet und unveröffentlicht unter seinen Papieren in Oxford.

Stattdessen hat sich Trevor-Roper als Meister der essayistischen und epistolarischen Form geübt. Sein Ruhm ruht nicht auf Forschungen in seinem eigenen Gebiet, dem siebzehnten Jahrhundert - obwohl er auch dort mit seinem prüfenden Geist und einer ausgesprochenen Lust an der Provokation Fragen aufgeworfen hat, die in der Wissenschaft bis heute nachhallen. Vielmehr ist der von Margaret Thatcher ins Oberhaus erhobene Trevor-Roper der breiteren Öffentlichkeit vor allem durch seine Rekonstruktion der letzten Tage Hitlers bekannt, ein detektivisches, analytisches und stilistisches Glanzstück, das 1947 aus dem britischen Geheimdienstauftrag hervorging, die Umstände von Hitlers Tod zu ermitteln, um den vielen Gerüchten über dessen Verbleib entgegenzutreten.

Trevor-Roper hat, wie er seinem Schüler und Nachlassverwalter, dem Historiker Blair Worden, vierzig Jahre später gestand, in diesem Auftrag eine "außerordentliche, vielleicht einmalige Chance" erkannt, einen Klassiker schreiben zu können. Handelte es sich doch um eine in sich geschlossene Episode der Zeitgeschichte, deren Aufklärung im Rahmen der Möglichkeiten eines zeitgenössischen Autors lag. Dazu fühlte sich Trevor-Roper nicht zuletzt befähigt, weil er, zu den wenigen Engländern gehörend, die sich die Mühe gemacht hatten, "Mein Kampf" auf Deutsch zu lesen, ein Bild geformt hatte, das der gängigen Wahrnehmung Hitlers als eines bloß auf Macht erpichten "Abenteurers", als "Rattenfängers, der ein gutgläubiges Volk bezirzt hatte", oder als einer von mächtigen Interessengruppen manipulierten Schachfigur widersprach.

Diese Überzeugung, die er später in einem bahnbrechenden Vortrag über Hitlers Kriegsziele ausführen sollte, paarte sich in dem Bestseller "Hitlers letzte Tage" mit Trevor-Ropers Fähigkeit, das Zeitgeschehen in das breite Spektrum der Geschichte einzuordnen, sowie mit seinem Sinn für die Absurditäten der menschlichen Komödie und dem an seinem Helden Gibbon geschulten Sprachempfinden. Klare Prosa gehörte für Trevor-Roper zur Geschichtsschreibung "wie das Bukett zum Wein".

Er gab zu, dass gute Literatur ihm mehr Freude bereite "als stumpfsinnige (selbst wenn wahre) Geschichte". Seinem rastlos forschenden Geist widerstrebte die Beschränkung auf ein Gebiet. Ein Wissenschaftler müsse um seiner Forschung, aber auch um seines Lebens willen andere Interessen pflegen, schrieb Trevor-Roper einem jungen Doktoranden. Wissenschaft brauche einen Zusammenhang, die Möglichkeit des Vergleichs und die belebende Infusion der Realität und des Lebens, andernfalls sei sie nichts als Liebhaberei. Trevor-Roper gestand, sich "zu sehr für zu viele Dinge" zu interessieren.

Bevor er eine Sache zu Ende geführt hatte, lenkte ihn schon wieder etwas Neues ab - die Lösung einer originellen historischen Frage, die er sich gestellt hatte, oder der Auftrag einer Zeitung, ein aktuelles Ereignis mit seinem geschichtlichen Weitblick zu beleuchten. Er behauptete, qualvoll langsam zu schreiben. Das ist seiner funkelnden Prosa nicht anzumerken. Auch die Fülle des unveröffentlichten Materials in seinem Nachlass spricht dagegen: Seit Trevor-Ropers Tod vor elf Jahren sind mehrere Bände aus seinem Archiv in Oxford gehoben worden - und die Quelle ist noch lange nicht erschöpft.

Das postume OEuvre umfasst bereits fünf Titel, weitere sind in Vorbereitung. Zu den Veröffentlichungen - Essays über die Geschichte der Aufklärung und über die Mythen, die den schottischen Nationalismus genährt haben; ein Tagebuch aus dem Zweiten Weltkrieg, in dem Trevor-Roper für den Geheimdienst arbeitete; eine mehr als vierhundert Seiten lange Biographie des hugenottischen Mediziners Theodor de Mayernes und eine Edition mit den gesammelten Briefen an den in Florenz lebenden Kunsthistoriker Bernard Berenson, den der junge Dozent aus Oxford mit scharfzüngigen Beobachtungen aus dem Geistes- und Gesellschaftsleben zu ergötzen suchte - gesellt sich jetzt ein neuer Briefband: "One Hundred Letters from Hugh Trevor-Roper". Er umspannt die Zeit zwischen der Rückkehr in die akademische Welt nach dem Kriegsdienst und den letzten Jahren, in denen er als Witwer in dem verblichenen Glanz eines eleganten Pfarrhauses am Rande einer sozialen Wohnsiedlung außerhalb von Oxford lebte und, gegen die Blindheit kämpfend, dennoch regen Anteil nahm. Es verwundert nicht, dass einer seiner Korrespondenzpartner seine Mappe mit Trevor-Ropers Notizen mit dem Hinweis versah: "Die besten in meinen gesamten Akten".

Das ganze Wesen dieses Mannes ist in dieser sorgfältig edierten Sammlung erfasst - die grenzenlose intellektuelle Neugier, der satirische Blick auf die Torheit der Welt, die umfassende, niemals in prahlerischer Weise zur Schau getragene Bildung, die Liebe zur Natur und die Liebe zu den Büchern sowie seine Auffassung von der Geschichtsschreibung, die geprägt ist von jener Fähigkeit, die Vergangenheit in der Gegenwart und die Gegenwart in der Vergangenheit zu sehen.

Seine Briefe offenbaren die Humanität, die Selbstironie und die gelegentlichen Selbstzweifel eines Querkopfes, dessen Reserviertheit oft mit Unsensibilität verwechselt wurde. An seine zukünftige Frau, eine Tochter Feldmarschall Haigs, die ihm mangelndes Gefühl vorhielt, schrieb er, er schenke ihr sein Herz, "ein etwas komplizierter Gegenstand, wie ein Seeigel, außen stachelig und innen wenig verführerisch; aber Du hast es verlangt, und jetzt musst Du dessen Begrenzungen dulden". Die wenigsten hätten bei dem zugeknöpften Lord derartige Gemütsbewegungen vermutet. Daher auch die Schadenfreude, als er sich 1983 mit der Affäre um die gefälschten Hitler-Tagebücher blamierte. Als Trevor-Roper starb, schien es, als würde dieser Lapsus seine Verdienste für alle Zeiten trüben. Aber mit jeder neuen Veröffentlichung aus dem Nachlass rückt der Fehler weiter in den Hintergrund.

GINA THOMAS

"One Hundred Letters from Hugh Trevor-Roper".

Ed. by Richard Davenport-Hines and Adam Sisman.

Oxford University Press, Oxford 2013. 447 S., geb., 23,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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