Inhaltsidentisch mit Das Argument 335Aus dem Editorial:Was für die aktuelle Phase der 'Digitalisierung' spezifisch ist und diesem Band den Titel gegeben hat, ist die Umstellung auf das Internet als die epochal entscheidende Vermittlungssphäre der entsprechend weiterentwickelten hochtechnologischen Branchengliederung. Diese basiert auf der in den 1990ern erfolgten Herausbildung des »weltweiten Netzes«, dessen Nutzbarmachung durch Netzausrüstungen aller Art von Soft- und Hardware zum Geschäftsfeld der »Tech-Industrie« wurde. Die Diffusion des Netzes und seine Nutzbarmachung fürs Kapital wären nicht leistbar geworden ohne die massenhafte Nutzbarkeit für das gesellschaftliche Fußvolk, die einen selbst die Branchenpioniere überraschenden und ihnen immer wieder den Weg zum Erfolg weisenden unwiderstehlichen Sog auf den Massenkonsum entfaltete, verkörpert in den handlichen mobilen Endgeräten, die im deutschen Sprachraum noch überwiegend den sinnfälligen Namen der vorherigen, internetlosen Generation, Handys, tragen. [...] Um es kurz zu machen: unseren ursprünglich geplanten Titelbegriff des »digitalen Kapitalismus« durch »Online-Kapitalismus« zu ersetzen, soll die gemeinte Sache selbst direkt ansprechen und so dazu beitragen, Kriterien für Problemdiagnosen und Reformkonzepte zu schärfen im Blick auf sozial-ökologischen Gestaltungsbedarf. Deren aber bedarf es, denn das Netz »ist zugleich Bildungsmedium einer zukünftigen Menschheit, wie es unmittelbar das Medium ihrer neoliberal-wildkapitalistischen Zerstörung ist« (Haug 2015, 84).